Recycling
Alu-Richter will zwei gebrauchte Windkraftanlagen an die A 5 bei Offenburg bauen
Mi, 18. September 2024, 08:00 Uhr
Offenburg
Alu-Richter will zwei gebrauchte Windkraftanlagen auf seinem Firmengelände an der A 5 bei Offenburg aufstellen. Nach der Anlage an der A 5 in Herbolzheim stellt ein weiteres Unternehmen so eine Anlage in die Rheinebene.
Anlass für den Firmenbesuch der beiden Politiker war die Information, dass Richter Aluminium an seinem Standort im interkommunalen "Gewerbepark Hoch³" die Errichtung zweier gebrauchter Windenergieanlagen plant. "Bei uns in der Ortenau sind Windkraftanlagen in der Regel in den Höhen des Schwarzwalds zu finden und dort werden alte Anlagen mehr und mehr durch neue ersetzt. Dass nun in der Ebene zwei gebrauchte Anlagen errichtet werden sollen, hat – nicht zuletzt im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Recycling – unser Interesse geweckt", erklärt Marwein in einer Pressemitteilung nach dem Besuch.
Kreutzer, der seit 2021 Geschäftsführer bei Richter Aluminium ist, stellte zunächst die Entwicklungen des Unternehmens in den vergangenen Jahren vor. Ursprünglich habe erneuerbare Energiegewinnung am Standort als unmöglich gegolten. Dann habe eine erneute Prüfung aber ergeben, dass inzwischen deutlich weniger Schneelast auf den Dächern als früher zu erwarten sei und der Errichtung einer PV-Anlage auf dem Dach nichts mehr im Wege stehe. Seit September 2023 sei die 2,5 Megawatt-Solaranlage nun in Betrieb und decke den Strombedarf des Unternehmens zu über 30 Prozent. "Richter Aluminium ist ein energieintensives Unternehmen und wir wollen den Bedarf weitestmöglich durch erneuerbare Energiequellen abdecken", wird Kreutzer zitiert. Die Firma, beziehungsweise das gesamte Team Richter Aluminium, gehe seit einigen Jahren konsequent den Weg der Nachhaltigkeit.
In der Werkshalle befinden sich zwei Pressen, die zweigleisig mit Strom und Gas betrieben werden könnten. An manchen Tagen könne neuerdings zumindest der Betrieb einer der Pressen ausschließlich über Solar erfolgen. In den nächsten Jahren wolle man Gas zunehmend durch erneuerbar erzeugten Strom ersetzen.
Mit Blick auf das Ziel bis 2030 klimaneutral zu werden, sei die Idee geboren worden, die Solaranlage durch Windkraftanlagen zu ergänzen. Neuanlagen sind inzwischen deutlich höher und leistungsstärker, aufgrund der Standortbedingen und der Nähe zur Autobahn sei auf dem Firmengelände die zulässige Höhe aber eingeschränkt. "Zwei gebrauchte Anlagen mit einer Gesamthöhe von 120 Metern sind für die hiesigen Bedingungen optimal und das Thema Recycling stößt bei den Gesellschaftern auf offene Ohren", wird Schuwald von der Ökostromgruppe Freiburg in der Pressemitteilung zitiert.
"Mit Blick auf die Energiewende spielt es eine immer größere Rolle, klimafreundliche Energie dort zu gewinnen, wo sie auch gebraucht wird", befürwortete Amui-Vedel ein weiteres Argument für das Vorhaben. Auf die Frage, inwieweit recyceltes Aluminium derzeit eine Rolle spiele, antwortete Kreutzer, dass solches bisher selten zum Einsatz komme, in Zukunft aber an Bedeutung gewinnen werde. "Aluminium ist quasi unendlich wiederverwendbar. Es ändert seine Eigenschaften auch nach mehrfacher Verwendung nicht", so der Geschäftsführer.
Ergänzt wurde der Austausch durch einen Werksrundgang inklusive Besichtigung der PV-Anlage durch die Technische Leiterin Susann Happle.
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