Account/Login

Als mein Opa zehn war

Deniz spricht mit seinem Opa über seine Kindheit, das Leben auf dem Dorf und den Krieg.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen

Zisch-Reporter Deniz Eckert geht in die Klasse 4 b der Staufenbergschule Durbach. Er interviewte seinen Opa über das Leben, als er ein Junge war.

Deniz: Opa, welche Schule hast du besucht?

Opa Wendelin: Ich war in der Volksschule in Ebersweier.

Deniz: Wann warst du zehn Jahre alt?

Opa: Im Jahre 1938 war ich zehn Jahre alt und ging wie du in die vierte Klasse.

Deniz: Wie hießen deine Lehrer?

Opa: Wir hatten damals nur zwei Lehrer, Herr Bacher und Herr Maier.

Deniz: Welche Fächer hattet ihr in der Schule?

Opa: Es gab Rechnen, Deutsch, Geografie, zwei Stunden Religion und es gab noch in der Woche zwei Stunden Singen.

Deniz: Was habt ihr nach der Schule gemacht?

Opa: Zuerst haben wir gelernt und danach haben wir in der Landwirtschaft geholfen.

Deniz: Wie viele Kinder wart ihr in der Klasse?

Opa: Wir waren sechs Jungen und acht Mädchen.

Deniz: Waren eure Lehrer streng?

Opa: Ja, sie waren sehr streng. Wer nicht gehorsam war, hat einen Streich mit einem Stock bekommen.

Deniz: Hattet ihr viele Hausaufgaben auf?

Opa: Ja, wir hatten viele Hausaufgaben auf, auch in Religion.

Deniz: Wie lange waren die Ferien?

Opa: Die Ferien waren nicht so lang wie heute. Wir hatten nur drei Wochen Sommerferien und drei Wochen Herbstferien.

Deniz: Was habt ihr in den Ferien gemacht?

Opa: Wir haben in den Sommerferien im Bach gebadet und gespielt. In den Herbstferien haben wir in den Reben gearbeitet.

Deniz: Welche Kaufläden gab es im Dorf?

Opa: Es gab eine Bäckerei, eine Metzgerei und ein Lebensmittelgeschäft.

Deniz: Wer war Bürgermeister in Ebersweier?

Opa: Bürgermeister war Anton Kuderer, bis zum Kriegsbeginn (1939) danach war es Anton Kling.

Deniz: Wie viele Autos und Traktoren gab es damals?

Opa: Ein Auto hatte nur der Bürgermeister, der Metzkoch, der Bäcker und der Mechaniker. Einen Traktor gab es noch nicht.

Deniz: Waren schon die Straßen geteert?

Opa: Nein, nur die Straße von Bohlsbach bis Durbach, alle anderen waren eingeschottert.

Deniz: Gab es schon Strom, Heizung und warmes Wasser?

Opa: Ja, aber Strom gab es nur für Licht und Elektromotoren, warmes Wasser gab es nur mit einer Holzfeuerung. Fast in jedem Haus hatte man Haustiere: Pferde, Kühe, Rinder, Schweine und Ziegen.

Deniz: Kannst Du mir noch eine Geschichte erzählen?

Opa: Ja, gerne. Im September 1939 machten wir einen Ausflug nach Ötigheim zu den Passionsspielen. An diesem Tag fing der Krieg an. Die Soldaten haben unseren Bus beschlagnahmt. Als wir nach Hause kamen, war das ganze Dorf mit Soldaten belagert. Drei Jahre später, als ich 14 Jahre war, haben Flieger das Dorf angegriffen. Die Flieger kamen aus Frankreich. Wir sind zum Schutz in den Keller gegangen. Der Schulunterricht ist oft ausgefallen.

Ressort: Zisch-Texte

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel