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"Als Jude bin ich weniger befangen"

BZ-INTERVIEW mit W. Michael Blumenthal über die Deutschen und ihre Verkrampftheit im Umgang mit Juden.  

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Das Jüdische Museum in Berlin war für ...ausgelegt, heute kommen fast 800 000.   | Foto: dpa
Das Jüdische Museum in Berlin war für 200 000 Besucher pro Jahr ausgelegt, heute kommen fast 800 000. Foto: dpa

as Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden in Deutschland bleibt befangen. Im Streit um den Nahostkonflikt entzündet sich diese, historisch begründete Befangenheit immer wieder in gereizten Grundsatzdiskussionen. W. Michael Blumenthal, in Deutschland geborener amerikanischer Jude und Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, rät zu mehr Gelassenheit und dazu, sich besser kennenzulernen.

D
BZ: Professor Blumenthal, nach der Anerkennung der Palästinenser als UN-Beobachterstaat gehen die Einschätzungen über die Bedeutung dieses Aktes weit auseinander. Was verändert dieser Beschluss an der Lage in Nahost?
W. Michael Blumenthal: Ich glaube, dass er nichts Fundamentales ändert. Das Traurige an der Situation zwischen Israelis und Palästinensern ist die tragische Tatsache, dass zwei Völker dasselbe Recht auf dasselbe Stückchen Land haben und dass beide exklusiv dort herrschen wollen. Und taktische Züge – der eine erringt den Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen, der andere baut ein paar Siedlungen mehr – ändern nichts an der Tatsache, dass dieses Problem verfahren ist. Letzten Endes ist es nur lösbar, wenn beide Seiten bereit sind, zu akzeptieren, dass sie dort auf irgendeiner Basis zusammenleben müssen. Keiner wird den anderen ...

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