"Als Jude bin ich weniger befangen"
BZ-INTERVIEW mit W. Michael Blumenthal über die Deutschen und ihre Verkrampftheit im Umgang mit Juden.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
as Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden in Deutschland bleibt befangen. Im Streit um den Nahostkonflikt entzündet sich diese, historisch begründete Befangenheit immer wieder in gereizten Grundsatzdiskussionen. W. Michael Blumenthal, in Deutschland geborener amerikanischer Jude und Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, rät zu mehr Gelassenheit und dazu, sich besser kennenzulernen.
DBZ: Professor Blumenthal, nach der Anerkennung der Palästinenser als UN-Beobachterstaat gehen die Einschätzungen über die Bedeutung dieses Aktes weit auseinander. Was verändert dieser Beschluss an der Lage in Nahost?
W. Michael Blumenthal: Ich glaube, dass er nichts Fundamentales ändert. Das Traurige an der Situation zwischen Israelis und Palästinensern ist die tragische Tatsache, dass zwei Völker dasselbe Recht auf dasselbe Stückchen Land haben und dass beide exklusiv dort herrschen wollen. Und taktische Züge – der eine erringt den Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen, der andere baut ein paar Siedlungen mehr – ändern nichts an der Tatsache, dass dieses Problem verfahren ist. Letzten Endes ist es nur lösbar, wenn beide Seiten bereit sind, zu akzeptieren, dass sie dort auf irgendeiner Basis zusammenleben müssen. Keiner wird den anderen ...