"Alleine zu trainieren ist mühsam"

ZISCH-INTERVIEW mit Maya Göttsching, U15-Spielerin beim SC Freiburg, über Schule und Leistungssport in der Corona-Pandemie .  

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Maya Göttsching   | Foto: privat
Maya Göttsching Foto: privat

Zisch-Reporter Tom Göttsching hat seine 15-jährige Schwester Maya interviewt , die die neunte Klasse des Berthold-Gymnasiums in Freiburg besucht und in der U15 beim SC Freiburg Fußball spielt.

Zisch: Wie läuft dein Schultag im Moment ab?
Maya: Ich habe Online-Unterricht nach Stundenplan, so wie es auch in der Schule wäre. Auch der Nachmittagsunterricht findet so statt. Das bedeutet für mich: früh aufstehen und sechs bis zehn Schulstunden vor dem Bildschirm sitzen. Manche Lehrer sind aber nett und geben uns statt Live-Unterricht Aufgaben, die wir dann bearbeiten und abgeben sollen.
Zisch: Ist die Schule so nicht sehr anstrengend?
Maya: Doch, auf Dauer schon. Man bekommt Kopfschmerzen und es erfordert sehr viel Sitzfleisch und Geduld. Hinzu kommt, dass öfters mal die Technik versagt, das ist dann wirklich lästig. Trotzdem macht es auch irgendwie Spaß. Ich bleibe nämlich oft den gesamten Schultag mit meiner besten Freundin per WhatsApp-Videoanruf in Kontakt. Da kann man viel mehr miteinander reden als in der Schule oder auch mal andere Sachen machen. Außerdem ist es schön, bei kaltem Wetter nicht in die Schule radeln zu müssen und bei seiner Familie zu Hause sein zu können.
Zisch: Und wie ist es gerade mit dem Fußball?
Maya: Im Oktober hatte ich noch vier Mal Training pro Woche und jedes Wochenende ein Spiel. Jetzt ist alles ganz anders. Wir haben zwar jeden Mittwoch Online-Training für Technik und Athletik über Zoom, aber sonst müssen wir alleine trainieren. Mein Training besteht pro Woche aus einer Laufeinheit sowie aus Ausdauer- und Krafttraining nach vorgegebenem Trainingsplan.

"Ich setze mir kleine

Zwischenziele, um immer

besser zu werden"

Dazu gehe ich mehrmals pro Woche mit meinen Brüdern – sie sind alle Fußballer – und meiner Mutter auf einen Bolzplatz. Ab und zu ist auch mein Vater dabei, der früher einmal Profi beim SC war. Zu Hause mache ich jeden zweiten Tag die Technikübungen, die wir per Video aus dem Mittwochstraining erhalten haben. Insgesamt trainiere ich aktuell sechs bis sieben Mal pro Woche mit dem Ball. Das ständige Allein-Trainieren ist aber auf Dauer irgendwie mühsam, und manchmal ist es schwer, sich zu motivieren.
Zisch: Da bleibt ja nicht mehr viel Zeit, oder?
Maya: Außerhalb des Trainings treffe ich mich manchmal mit einem Freund oder einer Freundin und natürlich mache ich Hausaufgaben, lerne Vokabeln – das Übliche eben. Gelegentlich spiele ich auch Klavier oder mache etwas mit meinen Brüdern.
Zisch: Was ist dein Ziel im Sport?
Maya: Mein sportliches Ziel ist es, möglichst weit im Fußball zu kommen. Aber dafür setze ich mir viele kleine Zwischenziele, um immer besser zu werden und mich zu motivieren.
Zisch: Was wünschst du dir für die Zukunft?
Maya: Ich wünsche mir, endlich wieder mit anderen trainieren und auch wieder Fußballspiele spielen zu können. Ich würde auch gerne wieder ohne Einschränkungen Freunde treffen. Ich wünsche mir, dass Familientreffen wieder möglich sind und ich ohne Sorgen meine Großeltern sehen kann.

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