Achtung: Serien mit akuter Verblödungsgefahr
Als Dokus getarnte Scripted-Reality-Shows im deutschen Fernsehen sind gerade schwer in Mode, werden dadurch aber nicht besser.
Leonie Lieberam & Ruben Sträter
Mo, 9. Dez 2013
Neues für Schüler
Thema: Jugendredaktion Lahr
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Bekannt sind etwa Berlin Tag und Nacht oder Köln 50667. In beiden Serien gibt es eine Gruppe von Menschen, deren alltägliches Leben gefilmt wird. Im Grunde ist es eine Aneinanderreihung von schlechten Dialogen, die letztendlich an eine Soap erinnern sollen. Für Außenstehende scheint es sehr banal. Die JuZ glaubt: anschauen verdummt.
Ein weiteres Beispiel: Aktenzeichen XY-ungelöst. Hier handelt es sich um ein wirklich seltsames Serienkonzept. Es ist so schräg, dass man es – obwohl es an eine Doku anlehnt – ebenfalls unter Scripted Reality fassen kann. Menschen machen vor Jahren eine vermeintlich unbedeutende Beobachtung, die aber im Zusammenhang mit einem Delikt steht. Jetzt, geraume Zeit danach, sehen sie die gleiche Szene von Laiendarstellern gespielt im Fernsehen, und denken sich: "Das kenn ich doch! Ich wusste doch gleich: Da ist was faul!"
Mittlerweile abgesetzt, doch immer noch ein Klassiker, wenn es um Scripted Reality im deutschen Fernsehen geht: Die Trovatos. Zwei Detektive werden von einem Opfer zum Ausspionieren eines Familienmitgliedes aufgesucht. Bei den Einsätzen sind immer ein Kameramann und ein Tonassistent dabei. Was man daran erkennen kann, dass das Mikrofon oft vor der Kamera hängt und die Kameraführung miserabel ist. Trotzdem werden sie bei einer Verfolgung nicht entdeckt...
Da ist Achtung Kontrolle eine durchaus realistischere Serie. Es geht um nachgestellte Szenen aus dem Straßenverkehr und Polizisten, die die Fälle dokumentieren. Dennoch kann man auch mit dieser Serie eigentlich nur Mitleid haben, wenn man in die Gesichter stolzer Verkehrspolizisten sieht, die in die Kamera sagen: "Wir sind auch wichtig".
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ