Gennadi Padalka
Rekord-Kosmonaut war 878 Tage im Weltraum
Mit seinem jüngsten Aufenthalt im All hat der russische Kosmonaut Gennadi Padalka Geschichte geschrieben: Er verbrachte insgesamt in seinem Leben 878 Tage im All – mehr als jeder andere Mensch zuvor.
dpa
Mo, 14. Sep 2015, 0:00 Uhr
Panorama
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Padalka kam aber nicht nur mit einem Rekord zurück – sondern auch mit längeren Haaren. Als einer von wenigen Raumfahrern lässt er sich auf der ISS niemals die Frisur stutzen. "Suchen Sie darin kein Geheimnis. Ich mag es eben nicht", sagte der Kosmonaut. Vom Leben in der Schwerelosigkeit hat er längst nicht genug: "Wer im Kosmos war, möchte wieder dorthin. Ich hoffe sehr, ich darf noch einmal starten und bekomme die 1000 Tage voll." Auf der Raumstation arbeiten nun noch sechs Raumfahrer: drei Russen, zwei Amerikaner und ein Japaner.
Mit Padalka waren der Däne Andreas Mogensen und der Kasache Aidyn Aimbetow zurückgekehrt. Beide verbrachten je zehn Tage auf dem Außenposten im Orbit der Erde. Rund dreieinhalb Stunden nach dem Abdocken von der ISS war die Sojus am Samstag gegen 2.52 Uhr zu Boden gegangen.
Ein Bergungsteam trug die Raumfahrer aus der engen Kapsel zu Klappsesseln, von wo sie in die Kameras winkten. Russlands Raumfahrtchef Igor Komarow gratulierte Padalka am Landeort rund 146 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan und überreichte ihm der Tradition gemäß einen Apfel, ein Symbol für die Erde.
Der Kosmonaut Padalka, der einen Teil seines Wehrdienstes in der damaligen DDR ableistete, überbietet mit seinem ISS-Aufenthalt den bisherigen Rekordhalter Sergej Krikaljow um 75 Tage. Raumfahrer mit dem längsten Non-Stop-Flug bleibt aber ein anderer Russe. Waleri Poljakow war zwischen 1994 und 1995 ganze 437 Tage im All.
Mogensen flog von Kasachstan nach Köln, wo er von Europas deutschem Raumfahrtchef Jan Wörner begrüßt wurde. Der erste Däne im All hatte unter anderem Lego-Spielfiguren zur ISS gebracht. Zudem schaffte er es in einem Experiment, von der Raumstation aus einen Roboter auf der Erde zu bewegen. Aidyn Aimbetow hatte bei seinem Flug ins All auch Spezialitäten seiner Heimat im Gepäck, zum Beispiel Stutenmilch. Der Kasache war für die britische Sängerin Sarah Brightman (55) eingesprungen. Die Sopranistin ("Time To Say Goodbye") wollte als zahlende Weltraumtouristin zur ISS fliegen, sagte jedoch während der Ausbildung aus privaten Gründen ab.