Baden-Württemberg

3000 Grundschullehrer beklagen Überlastung und Lehrermangel

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die Grundschulen in Baden-Württemberg auf dem "Abstellgleis" – und richtet einen Appell an die Politik, den 3000 Lehrer unterzeichnet haben.  

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Grundschule  | Foto: Frank Molter (dpa)
Grundschule Foto: Frank Molter (dpa)
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die Grundschulen in Baden-Württemberg auf dem "Abstellgleis". Aus Sorge um diesen Schultyp haben rund 3000 Lehrer und Schulleiter einen Appell an die Politik unterzeichnet. Sie fordern eine Besserstellung der Schulart und etwa zusätzliche Stellen für die Sprachförderung, für Vertretungen im Krankheitsfall und für die Einbeziehung behinderter Kinder in den Schulunterricht (Inklusion).

Die Initiatoren und die Gewerkschaft GEW übergaben die Unterschriften am Montag in Stuttgart an die Bildungsexperten der Landtagsfraktionen von Grünen, CDU, SPD und FDP. Im März sollen sie auch an Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) überreicht werden.

340 Stellen unbesetzt

Eine der Initiatoren der Unterschriftenaktion, Schulleiter Dorothea Vollmer aus Salem-Neufrach, sagte: "Wir machen uns allergrößte Sorgen – sowohl um die schulische Qualität, als auch um die Lehrergesundheit." Mitinitiatorin Sonja Fahlenbock, Schulleiterin in Salem-Beuren, sagte: "Wir wünschen uns, dass die Attraktivität des Berufes wieder steigt." Sie finde es sehr schade, wenn sie erlebe, wie ihr Lehrerkollegium an seine Grenzen komme. Die GEW sieht die Grundschule bei der Ressourcenausstattung auf dem "Abstellgleis". Nach GEW-Angaben unterzeichneten etwa 30 Prozent der Schulleiter und etwa 15 Prozent der Lehrer an den Grundschulen den Appell.

Das Kultusministerium bezifferte die Zahl der nicht besetzten Stellen an den Grundschulen zum Schuljahresbeginn 2019/20 auf 340. Es führte die Lage auf Planungsfehler der Politik aus der Vergangenheit zurück. So seien die Ausbildungskapazitäten an den Pädagogischen Hochschulen massiv zurückgefahren und erst unter Ministerin Eisenmann wieder hochgefahren worden. Eisenmann versucht unter anderem, ausgebildete Gymnasiallehrer für einen befristeten Zeitraum für den Unterricht an den Grundschulen zu gewinnen. Denn Gymnasiallehrer gibt es zu viele.

Den Vorwurf, die Grundschulen würden vernachlässigt, wies die Ministerin zurück.

"In den vergangenen drei Jahren haben wir an den Grundschulen viel bewegt, auch um den jahrelangen Stillstand in der letzten Legislaturperiode wieder aufzuholen." Die Zukunft der Grundschulen liege ihr sehr am Herzen. Eisenmann verwies etwa darauf, dass die Besoldung der Schulleiter schrittweise erhöht werde. Im Südwesten gibt es 2500 öffentliche und private Grundschulen, darunter sind auf dem Land viele Kleinstschulen.
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