Breisgau-Hochschwarzwald
2016 war kein schlechtes Jahr für den Storchennachwuchs – auch wenn viele Jungtiere gestorben sind
Der Herbst steht vor der Tür und die Störche zieht es in den Süden. Gustav Bickel vom Verein Weißstorch Breisgau zieht im BZ-Interview eine durchwachsene, aber keine schlechte Bilanz des Storchenjahres 2016.
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Bickel: Dieses Jahr haben wir 93, die überlebt haben. Durch den Regen im Mai hatten wir viele Verluste, auch Totalverluste in manchen Nestern und einige, in denen nur ein einziger Jungstorch durchgekommen ist. Viele Storchenpaare haben außerdem versucht, an den unmöglichsten Stellen Nester zu bauen. Dadurch haben wir einen Zuwachs von circa fünf Nestern pro Jahr.
BZ: Handelt es sich bei 2016 um ein gutes oder ein schlechtes Jahr, den Storchennachwuchs betreffend?
Bickel: Der Bestand ist nicht gefährdet, obwohl wir viele Verluste hatten. 2013 beispielsweise haben nur 43 Jungstörche überlebt, 2012 hingegen war wieder ein sehr starkes Jahr mit 171 Jungen.
BZ: Jetzt, da der Herbst vor der Tür steht, sind bereits alle Störche losgeflogen?
Bickel: Die Jungstörche sind bereits seit dem 11. August weg. Nur wenige Altstörche sind noch hiergeblieben. Wir gehen davon aus, dass manche von ihnen vielleicht auch den Winter hier verbringen.
BZ: Wie sorgt man für gute Storch-Pflege?
Bickel: Da Störche Wildtiere sind, ziehen wir sie nicht von Hand auf. Allein die Nestpflege wird vom Verein übernommen. Hierbei entfernen wir im zeitigen Frühjahr oder im Spätjahr, wenn die Altvögel nicht anwesend sind, den Dreck, der sich in den Nestern sammelt, damit keine Staunässe entsteht.
BZ: Wie viele Storchennester gibt es in der Umgebung?
Bickel: Wir haben circa 110 Nester, von denen dieses Jahr 95 belegt waren. Davon befinden sich die meisten in Reute. Neun Nester befinden sich am Freiburger Mundenhof, die anderen verteilen sich bis Köndringen, Gundelfingen, Elzach und Kirchzarten. In Gutach haben wir aktuell auf einem einzigen Kirchturm zwei Nester und auf dem Schornstein desselben Turmes ein weiteres.
Zu den Störchen ist Gustav Bickel in seiner Zeit als Gemeindearbeiter in Opfingen gekommen. Ein leeres Storchennest sollte gepflegt werden, sodass sich drei Jahre später Störche dort einnisteten. Seit 2010 ist der 64-Jährige Vorstand des Vereines Weißstorch Breisgau, als Gründungsmitglied ist er bereits seit 1995 dabei.