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Radikalisierter Teenager

16-Jähriger aus dem Elsass geht zur Terrormiliz

Nach einem Jugendlichen aus Lingolsheim bei Straßburg fahndet seit einer Woche die französische Polizei. Laut dem Straßburger Präfekten Stéphane Fratacci besteht der dringende Verdacht, dass der Schüler nach Syrien gereist ist.  

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Die Flagge des IS.  | Foto: dpa
Die Flagge des IS. Foto: dpa
Die Behörden gehen davon aus, dass sich der Teenager der Terrormiliz Islamischer Staat anschließen will. Der 16-Jährige soll am Donnerstag vorletzter Woche in Söllingen ein Flugzeug der Turkish Airlines Richtung Istanbul bestiegen haben. Schon seit einigen Monaten war den Behörden offenbar bekannt, dass er mit der Terrorgruppe sympathisiert. Unter anderem war der Jugendliche im vergangenen Jahr nach den Pariser Terroranschlägen vom Januar und November in der Schule mit den IS verherrlichenden Äußerungen aufgefallen. Zu diesem Zweck soll er auch zwei Facebook-Profile unter falschen Namen geführt haben. Von ihnen wollen die Behörden erst seit Ende März 2016 gewusst haben.

Anscheinend hat man die Radikalisierung des jungen Mannes nicht ausreichend ernst genommen. Sowohl die Präfektur wie die Schulbehörde stehen nun unter Kritik. "Es gab keinerlei Anzeichen, dass er so schnell zur Tat schreitet", verteidigte sich die Leiterin der Straßburger Schulbehörde, Sophie Béjean.

Der Jugendliche mit marokkanischen Wurzeln lebte zuletzt bei seiner Tante in Lingolsheim. Sie meldete ihn als vermisst, als er vorletzte Woche nicht in der Schule erschien und seinen Reisepass an sich genommen hatte. Alle Beobachter seien überrascht gewesen. "Bislang wissen wir nicht, ob er allein gehandelt hat, oder ob er Unterstützer und Begleiter hatte", sagt der Straßburger Staatsanwalt Laurent Guy. Gegen den Gesuchten läuft eine Ermittlung wegen Volksverhetzung.

Yves Bur, der Bürgermeister von Lingolsheim, äußerte sein Unverständnis darüber, dass der junge Mann nicht besser kontrolliert worden sei und man ihn an der Grenze nach Deutschland nicht aufgehalten habe. Im Bereich Straßburg/Nordelsass stehen derzeit 30 Jugendliche wegen ihrer islamistischen Gesinnung unter Beobachtung.

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Ressort: Elsass

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