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DRK-Versammlung

130.000 Mal wurde im vergangenen Jahr der Notruf gewählt – nicht immer im Notfall

Das neue Rettungszentrum in St. Blasien und die Freiburger DRK-Stiftung waren nur zwei der Dinge, auf die der Freiburger Rot-Kreuz-Kreisverband bei seiner Versammlung stolz verwies. Daneben gab es Forderungen nach mehr Geld.  

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Freude über die Fördersumme der DRK-St...ar Fleck, Josef Hügele und Ingmar Roth  | Foto: Mario Schöneberg
Freude über die Fördersumme der DRK-Stiftung (von links): Jürgen Lambert, Lothar Fleck, Josef Hügele und Ingmar Roth Foto: Mario Schöneberg
"Die Eröffnung des Rettungszentrums in Sankt Blasien war ein Meilenstein für unseren DRK Kreisverband und den Rettungsdienst im ländlichen Raum", betonte der Vorsitzende des Aufsichtsrats Jürgen Lampert in seinem Tätigkeitsbericht für 2023. Mehr als 120 Mitglieder und Gäste des DRK Kreisverbandes hatten sich am Donnerstagabend zur Hauptversammlung in der Festhalle von March-Buchheim getroffen, darunter auch 84 stimmberechtigte Delegierte aus den 35 Ortsvereinen. "Wichtig ist aber auch eine auskömmliche Förderung seitens des Landes Baden-Württemberg für den Bau solcher zukunftsweisender Rettungszentren" so Lambert. Es könne nicht sein, dass der Gesetzgeber Anforderungen oder Rettungsfristen verändere, ohne die dafür notwendige Infrastruktur herzustellen. In vielen Fällen seien bessere Rahmenbedingungen nötig, da sei es schade, dass das Land diese oftmals be- oder gar verhindere.

In die gleiche Kerbe wie der Aufsichtsratsvorsitzende schlug auch der Präsident des Badischen Roten Kreuzes und Landrat von Emmendingen, Hanno Hurth. Er lobte den Freiburger Kreisverband als "gut ausgestatteten Vollsortimenter mit vielen sozialen Angeboten". Es sei auch richtig, dass das Land die Hilfsfristen für Rettungseinsätze auf zwölf Minuten verkürze. Aber: "Dafür braucht es auch mehr Personal und zusätzliche Rettungswachen." Der Landesvorsitzende rief alle Rot-Kreuzler auf, sich bei ihren Landtagsabgeordneten für mehr finanzielle Förderung einzusetzen. Kritik am Land kam auch von Freiburgs Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach, der am Beispiel der rund 35 Millionen Euro teuren neuen und von zahlreichen Hilfsorganisationen miteinander genutzten Rettungswache in Freiburg erklärte, dass man gemeinsam viel erreichen könne. "Es ist für mich aber unverständlich, dass uns das Land bei so einer für die Sicherheit der Menschen wichtigen Investition im Stich lässt."

Über die Zahlen, Daten und Fakten zum zurückliegenden "herausfordernden aber auch erfolgreichen" Verbandsjahr informierte der Vorstand Jochen Hilpert . Er hob die Stabilisierung der Einsatzzahlen im Rettungsdienst nach den intensiven Vorjahren hervor. So seien 2023 der Notarzt 12.614 mal und der Rettungswagen 25.682 mal gefordert gewesen. Hilpert würdigte die Leistung der Helfer-vor-Ort-Gruppen, die 3.633 Einsätze absolvierten, sowie das Kriseninterventionsteam mit 129 Einsätzen. Etwa 130.000 mal sei der Notruf 112 gewählt worden, leider viel zu oft auch ohne dass es sich um echte Notfälle gehandelt habe. Und für den Vorsitzenden spielt die Erste-Hilfe-Ausbildung eine immer wichtiger werdende Rolle. Der Mensch, der Erste-Hilfe leiste, sei das erste und damit wichtigste Glied in der Rettungskette.

Vieles im DRK Kreisverband werde auch von den ehrenamtlichen Helfern der 35 örtlichen Bereitschaften geleistet, erklärte der zuständige Fachausschussvorsitzende Florian Schrenk. 1.485 Helfer hätten dabei mehr als 22.700 Dienststunden geleistet, insbesondere bei öffentlichen Veranstaltungen. Um auch weiterhin Helfer für den Rot-Kreuz-Dienst gewinnen zu können, sei eine intensive Jugendarbeit unerlässlich, so Schrenk. Im Kreisverband seien dabei im vergangenen Jahr 781 Kinder und Jugendliche in 21 DRK-Jugendabteilungen und 32 Schulsanitätsgruppen aktiv gewesen.

Viel Lob bekam die 2008 ins Leben gerufene DRK-Stiftung Freiburg. Präsident Hurth sprach von einem Juwel. Stiftungs-Vorsitzender Ingmar Roth betonte rückblickend insbesondere das Wirken der heutigen Kreisverband-Ehrenmitglieder Lothar Fleck und Josef Hügele aus March, die sich seinerzeit vehement und auch gegen Widerstände aus den eigenen Reihen für die Stiftungs- Gründung eingesetzt hätten. Seit 2008 sei das Stiftungskapital von 50.000 Euro auf sieben Millionen Euro angewachsen, in 15 Jahren seien daraus 750.000 Euro an Fördermitteln für innovative Projekte der DRK-Ortsvereine ausgeschüttet worden. In der Kreisversammlung konnten nun 26.500 Euro für mehr als 20 innovative lokale Projekte übergeben werden.

Ressort: March

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 21. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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