Notrufnummer
Die 112 gilt europaweit
In einer Notsituation kann jede Sekunde entscheidend sein, damit die Rettungskräfte rechtzeitig vor Ort sind. Doch welche Nummer muss man anrufen, wenn man im Ausland ist? Ganz einfach: die 112.
KNA & epd
Do, 11. Feb 2016, 0:00 Uhr
Panorama
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Vor 25 Jahren beschloss die Europäische Union, als europaweite Notrufnummer die 112 einzuführen. Sie gilt etwa bei Unfällen, Feuer, Vergiftungen oder Verdacht auf Schlaganfall und Herzinfarkt. Somit müssen Menschen in Notsituationen nicht erst noch die jeweilige Notrufnummer des Landes raussuchen, wodurch wertvolle Zeit verloren ginge. Über die zentrale Nummer 112 – zum Teil in Ergänzung zu den über 40 nationalen Notrufnummern – soll sichergestellt sein, dass die Anrufer die nächstgelegene Notrufleitstelle erreichen.
Doch die sinnvolle Regelung griff nicht sofort. Es dauerte Jahre, bis die Beschlüsse durchgesetzt waren: Die EU-Kommisson musste Vertragsverletzungsverfahren gegen 15 Länder einleiten, weil entweder die Nummer 112 nicht verfügbar war, Angaben zum Anruferstandort nicht übermittelt oder die Anrufe wegen Sprachproblemen nicht angemessen bearbeitet wurden. Die meisten Verfahren konnten allerdings eingestellt werden, nachdem Abhilfe geschaffen wurde. Seit 2008 hilft die 112 europaweit kostenfrei aus dem Fest- oder Mobilfunknetz. Selbst von Mobiltelefonen ohne Guthaben kann die Notrufnummer angewählt werden.
Europaweit ist das System inzwischen zwar etabliert, verbessern soll sich aber die Kenntnis über die zentrale Rufnummer. Weniger als die Hälfte der Europäer weiß um die einheitliche Regelung. Um die 112 bekannter zu machen, gibt es seit 2009 den Europäischen Tag des Notrufs.
In Deutschland wird die Notrufnummer 112, die 1973 gemeinsam mit der 110 bundesweit eingeführt worden war, jedes Jahr schätzungsweise mehr als zehn Millionen Mal gewählt. "Und die Anrufe werden immer mehr. Seit fünf Jahren steigen die Fallzahlen um fünf bis acht Prozent jährlich", sagt Karl-Heinz Knorr, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes und Chef der Bremer Feuerwehr.
Die Mitarbeiter der rund 400 Leitstellen in Deutschland werden für sogenannte geführte Gespräche geschult. "Man darf nicht vergessen, dass Menschen in Not sich in Stresssituationen befinden", betont Knorr. Mitunter schreie oder weine jemand beim Notruf, was die Verständigung erschweren könne. Ziel sei hier eine deutliche Ansprache, um sofort die wichtigsten Informationen erhalten zu können.
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