Reisepläne
Zwei Bottinger wollen nach Bangkok – auf Motorrollern
15.000 Kilometer haben sie vor der Brust: Zwei Mittvierziger aus Bottingen, einem Ortsteil von Teningen, wollen nach Thailand reisen. Aber nicht etwa mit dem Flugzeug. Sondern per Motorroller.
Mi, 24. Aug 2016, 17:52 Uhr
Teningen
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"Die Idee entstand vor sechs Jahren an einem Bierlaune-Abend", erzählt Brockhoff. "Ich war schon oft in Südostasien und da hat sich mir die Frage gestellt, was eigentlich zwischen meiner Heimat und Bangkok liegt. Jetzt will ich es herausfinden." Die Reise erfordert viel Planung, zudem mussten beide auch finanziell etwas beiseite legen. "So eine Reise kann schon 10.000 Euro kosten", sagt er. Da Brockhoff selbstständig ist, war es kein so großes Problem, drei Monate frei zubekommen. Brockhoff ist Mitinhaber eines Bautechnikunternehmens in Eichstetten.
Die Wahl des Transportmittels fiel auf eine Honda Innova, ein leichtes Motorrad, das eher wie ein Roller aussieht und auch gerne Thai-Roller genannt wird. Sie sei sehr sparsam im Benzinverbrauch und angenehm zu fahren, erklärt Brockhoff. Zudem besitze im asiatischen Raum fast jeder ein Moped. "Einzelteile sind so leicht zu besorgen, falls die kultige Kiste mal schlapp macht", sagt Brockhoff lachend. Das ist ein wichtiger Punkt, wenn man bedenkt, dass das kleine Motorrad 15.000 Kilometer zurücklegen muss.
Viel Gepäck passt nicht auf so ein Fahrgestell. Aber das stört Brockhoff nicht. Er reise meistens mit wenig Gepäck und mehr als 15 Kilogramm brauche er nicht, dass weiß er aus Erfahrung.
Die Reise geht durch die Alpen nach Kroatien, von der Türkei aus in den Iran, nach Afghanistan und Pakistan, durch Indien nach Bangladesch und Myanmar und zum Schluss nach Thailand. Übernachten wollen die beiden Freunde in Hostels, Hotels, aber auch bei gastfreundlichen Familien. Brockhoff möchte vor allem die Einheimischen in den Ländern kennen lernen und Einblick in ihr Leben bekommen. Gerne will er sie auch interviewen und seine Gespräche und Erlebnisse auf einen Internetblog stellen.
Auch sozialen Projekten, wie zum Beispiel Brunnenbau oder anderen baulichen Arbeiten, sind die beiden nicht abgeneigt, zumal Brockhoff hier seine berufliche Erfahrung gut einsetzen kann. Tipps zu solchen Projekten in den Ländern nimmt er gerne an.
Seine Freunde und Familie wird er sicherlich vermissen. Er sei aber ein abenteuerlustiger Mensch und brauche zwischendurch Abwechslung. Mit Heimweh rechnet er nicht. Man könnte die Reise als verrückt oder waghalsig bezeichnen. Er nennt sie einfach: "Spaß am Leben."
- Reiseblog von Jochen Schröck: http://www.travelportrait.de