Account/Login

Zverevs Ausraster

Der Tennisspieler flippt nach einer Niederlage aus – und wird beim Turnier in Acapulco disqualifiziert.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Manchmal ein Trotzkopf: Mehrmals schlu...auf den Stuhl des Schiedsrichters ein.  | Foto: Xin Yuewei (dpa)
Manchmal ein Trotzkopf: Mehrmals schlug Alexander Zverev nach dem Doppel-Match mit Marcelo Melo auf den Stuhl des Schiedsrichters ein. Foto: Xin Yuewei (dpa)

Mit einem unentschuldbaren Ausraster hat Alexander Zverev beim Tennis-Turnier in Acapulco nicht nur seine Chancen auf die Titelverteidigung zerstört, sondern auch sein durch den Sieg bei Olympia gerade etwas besseres Image wieder stark ramponiert.

Zverev schlug am Dienstag (Ortszeit) nach einer eigentlich unbedeutenden Niederlage im Doppel mehrmals mit seinem Tennisschläger gegen den Schiedsrichterstuhl, auf dem der Unparteiische sogar noch saß. Einmal traf der 24-Jährige dabei beinahe den Fuß des Referees, den er kurz zuvor nach einer umstrittenen Entscheidung bereits mehrmals lautstark beleidigt hatte.

Die Organisation ATP reagierte sofort und schloss Zverev wegen "unsportlichen Verhaltens" vom weiteren Turnierverlauf aus. Der Münchner Peter Gojowczyk zog daher kampflos ins Viertelfinale des Einzels ein. Nur wenige Stunden, nachdem sich Zverev mit seinem spektakulären Erstrundensieg um 4:55 Uhr morgens in die Geschichtsbücher des Tennis gespielt hatte, sorgte Zverev damit für ein unrühmliches Kapitel.

Wahrscheinlich wäre es angesichts der Strapazen – noch nie war ein Spiel auf der ATP Tour später zu Ende gegangen – klüger gewesen, auf einen Start im Doppel mit seinem Kumpel Marcelo Melo aus Brasilien zu verzichten. Doch Zverev spielte und verlor mit Melo zunächst gegen den Briten Lloyd Glasspool und den Finnen Harri Heliovaara im Match Tiebreak mit 2:6, 6:4, 6:10 – und danach völlig die Fassung. Dass er nach dem Ausraster seinen demolierten Schläger einem Fan schenkte, dürfte Zverev nur bei diesem einen Anhänger ein paar Sympathiepunkte gebracht haben. Ansonsten hat das Image des deutschen Sportlers des Jahres wieder Kratzer bekommen.

International wird Zverev sowieso kritisch gesehen, laufen doch nach wie vor Ermittlungen der ATP gegen ihn wegen noch unbewiesener Gewaltvorwürfe seiner Ex-Freundin Olga Scharypowa. In der Heimat hatte sich das Bild des gebürtigen Hamburger dagegen zuletzt gewandelt. Die Art und Weise, wie Zverev bei den Olympischen Spielen in Tokio Gold gewann und dabei stets glaubhaft versicherte, wie viel ihm diese Medaille für Deutschland bedeute, hatten seine Sympathiewerte steigen lassen.

Der aktuelle Ausraster beim Turnier in Acapulco reiht sich nun in seinen sportlichen Fehlstart ins Jahr 2022 ein. Mit großen Ambitionen und dem Ziel, endlich ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, war Zverev in die Saison gegangen. Doch bei den Australian Open war für ihn nach einer rätselhaften Leistung gegen den Kanadier Denis Shapovalov bereits im Achtelfinale Schluss. Die verpasste Titelverteidigung in Acapulco bedeutet einen weiteren Rückschlag.

Weiter geht es für Zverev, der sich inzwischen auf Instragram für seinen Ausraster entschuldigte, in der zweiten März-Woche in Indian Wells. Bis dahin wird er Zeit haben, sich über sein Verhalten Gedanken zu machen und zu überlegen, wie er sportlich doch wieder zu der Form findet, mit der er 2021 die ATP Finals gewonnnen hatte.

Ressort: Tennis

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 24. Februar 2022: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel