Expedition

Für eine Abiturientin aus Freiburg ging’s zum Lernen und Forschen bis zum Nordkap

Es war eine tolle Chance für die 17 Jahre alte Abiturientin Julia Volk vom Angell-Gymnasium: Sie hat mit neun anderen, bundesweit ausgewählten Schülerinnen und Schülern an einer Forschungsexpedition zum Nordkap teilgenommen.  

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Auf dem Schieferplateau des Nordkap steht eine Globus-Skulptur (Archiv). Foto: © Anibal Trejo - Fotolia.com
Julia Volks Biolehrerin am Angell-Gymnasium hatte sie auf das Angebot des Heidelberger "Instituts für Jugendmanagement" hingewiesen, das schulergänzende Bildungsangebote im Programm hat. Und nicht nur der Norden, sondern auch das Forschen war ganz nach Julia Volks Geschmack.
"Ich dachte, da wären lauter Nerds – aber das waren alles Durchschnittsjugendliche wie ich." Julia Volk
Dieser Frühsommer hatte es in sich: Zum einen hat Julia Volk ihr Abi gemacht. Zum anderen waren da die zwölf ungeheuer intensiven Forschungstage auf dem Weg zum Nordkap und zurück. Um die Finanzierung der Reisekosten von 1650 Euro mussten sich die Teilnehmenden selbst kümmern: Julia Volk hat sich an ihrer Schule, bei der Angell-Stiftung, beworben, die nicht nur Stipendien für sozial benachteiligte Schüler vergibt, sondern auch "Begabtenförderung" anstrebt.

Die Chance, den Blick zu schärfen und Methoden auszuprobieren

Unter diesem Schlagwort lief die Expedition, und genau das hat Julia Volk zuerst abgeschreckt: "Ich dachte, da wären lauter Nerds – aber das waren alles Durchschnittsjugendliche wie ich." Allerdings seien alle viel motivierter als in der Schule gewesen. Das war wichtig, um die vielfältigen Aufgaben anzugehen auf der mehr als 7000 Kilometer langen Busreise – mit Abstechern auf der Fähre. Los ging’s in Heidelberg, weiter über Hamburg, Kopenhagen und Südschweden ans Nordkap und zurück über Finnland und Stockholm nach Rostock.

In Zweierteams untersuchten die Jugendlichen unter anderem Gewässer- und Bodenproben, maßen den Wind und die Temperatur und hielten mit Bestimmungsbüchern Ausschau nach Tieren und Pflanzen, die sie dann fotografierten. Immer ging’s um die Veränderungen, die auftraten, je weiter nördlich die Reise ging. Außerdem waren die Menschen, die an all den Orten lebten, ein Thema – speziell deren Haltung zur Europäischen Union und zu Flüchtlingen, denn das hatten die Jugendlichen als Schwerpunkte ihrer Befragungen auf den Straßen ausgewählt.

Alle Ergebnisse haben sie aufgezeichnet und einander gegenseitig an den Abenden präsentiert. Die Zusammenarbeit klappte sehr gut, die Gruppe wuchs eng zusammen, sagt Julia Volk. Natürlich beziehen sich die Forschungsergebnisse alle nur auf kurze Eindrücke – und doch haben sich bei Julia Volk ein paar Dinge eingeprägt, die ihr auffielen: Die Dänen seien sehr europäisch, die Menschen in Südschweden ungeheuer freundlich und offen, Richtung Norden seien sie verschlossener geworden, vor allem in Finnland und Norwegen.

Die Landschaft sei ähnlich wie in den bekannten Klischees: Seen und viele rote Häuser. In Norwegen und Finnland war’s in der zweiten Maihälfte teils noch sehr winterlich. Besonders begeistert hat Julia Volk Stockholm, aber auch die anderen nördlichen Großstädte wie Helsinki und Kopenhagen fand sie trotz ihrer Größe sehr entspannt – mit viel Grün, Radlern und Parks.

Das nächste Mal will Julia zum Studieren nach Skandinavien

Nur eines war schade, sagt Julia Volk: Für alles war so wenig Zeit. Wenn sie das nächste Mal nach Skandinavien reist, will sie das ausgedehnter tun. Sie träumt nun von einem Auslandssemester im Norden, am liebsten in Stockholm. Doch bevor sie zu studieren beginnt, macht sie ein Jahr Bundesfreiwilligendienst im Diakoniekrankenhaus in Landwasser. Danach soll’s naturwissenschaftlich weitergehen: wahrscheinlich mit Bio, Chemie, Medizin oder Pharmazie.

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