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"Zuhören, beobachten und beschreiben"

INTERVIEW: Schülerinnen erfragen den Redaktionsalltag.  

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Wir bekamen Besuch von Michael Baas, Redakteur in Lörrach. Wie sieht die Arbeit eines Redakteurs aus, was muss er können, was verdient er? Das haben Ilon Jödicke und Lea Reisinger erkundet. Bei der Bearbeitung halfen Johanna Mayer und Veronica Seidel.

Seit wann arbeiten Sie bei der BZ?
Michael Baas: Seit 1991 bei der BZ und seit Ende ’98 in Lörrach.
An welchen Tagen und wie lange arbeiten Sie?
Baas: Ziemlich viel: Montag bis Freitag und regelmäßig ein-, zweimal im Monat am Sonntag. Unter der Woche fangen wir in Lörrach gegen 9 Uhr an; um 9.30 Uhr ist Redaktionskonferenz, fertig sind wir normalerweise mit Abgabe der Seiten gegen 18.30 Uhr. An Tagen mit Abendterminen wird’s auch mal 23 Uhr und später.
Wieso wollten Sie Redakteur werden?
Baas: Das hat sich eigentlich erst im Lauf der Zeit herausgestellt. Was ich immer gerne gemacht hab, war zu schreiben. Dann habe ich gemerkt, wie vielfältig die Arbeit als Redakteur ist und festgestellt, dass ich auch die nötigen Ideen habe und diese umsetzen kann.
Ist der Beruf praktisch für ein schönes Zusammenleben mit Ihrer Familie?
Baas: Nicht wirklich. Die Arbeitszeiten sind nicht familienfreundlich. Manche Redakteursfamilien brechen auch auseinander.
Welche Ausbildung braucht man für diesen Beruf und wie lange dauert sie?
Baas: Als Schulabschluss mindestens das Abitur; viele Redakteure haben zudem ein Hochschulstudium. Die Ausbildung bei der Zeitung, das Volontariat, das zwei Jahre dauert, folgt meist erst danach. Manche Volontäre sind deshalb vergleichsweise alt, Ende 20 oder Anfang 30.
Wie viel verdient man in dem Beruf?
Baas: Das hängt von den Berufsjahren und der Position ab. Ein Redakteur erhält nach zehn Berufsjahren ungefähr 60 000 Euro brutto im Jahr, Redaktions- und Ressortleiter verdienen ein bisschen mehr und Chefredakteure noch mehr. Freie Mitarbeiter werden nach Zeilen bezahlt.
Warum haben Sie den Bereich "Kultur" gewählt.

Baas: Kulturthemen interessieren mich seit langem. Ich habe Literatur studiert und nach dem Studium mehrere Regieassistenzen am Theater gemacht.
Welche Themen mögen Sie außer Kultur ?
Baas: Politik und Wirtschaft.
Wie lange brauchen Sie für einen Artikel?
Baas: Das ist unterschiedlich. Die Besprechung eines Theaterstücks beansprucht auch schon mal zwei und mehr Stunden, kleinere Artikel 30 Minuten.
Ist es schwer, über Kulturthemen zu berichten?
Baas: Das hängt vom Vorwissen ab. Es ist aber sicher anspruchsvoller ein Theaterstück zu besprechen als eine Pressekonferenz nachzuerzählen. Insgesamt gilt: Man sollte gut zuhören, beobachten und beschreiben können.
Wie viele Personen arbeiten im Kulturbereich der BZ?
Baas: Das Kulturressort im Mantel hat, die Beilage Ticket eingerechnet, 6,5 Planstellen; in großen Außenredaktionen wie Lörrach gibt’s weitere Kulturspezialisten.

Ressort: Zisch

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