Zahnärzte bohren weniger
AG Zahngesundheit Ortenau betreut 36 000 Kinder: Zahnpflege hat sich deutlich verbessert.
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OFFENBURG/ORTENAU. 46 Prozent aller Erstklässler und 35 Prozent aller Viertklässler in der Ortenau haben ein naturgesundes Gebiss. Die Zahlen gab Ulrich Hübers, Vorsitzender der "Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Ortenaukreis" anlässlich eines "Tags der Zahngesundheit" in der Waldbachschule II in Offenburg bekannt. Damit liege der Ortenaukreis landes- und bundesweit im oberen Drittel.
Waldbach II ist eine Förderschule mit mehr als 200 Schülern. Veranstaltungen wie den "Tag der Zahngesundheit" sieht Schulleiter Harald Udri als Teil des Themas Gesundheit, das an der Schule täglich in irgendeiner Form vorkomme. Schwangerschaft und Verhütung, Anleitung zu bewusster Ernährung, körperliche Fitness, sogar Kleinkindpflege - alles Themen, die in den Unterricht einfließen und laut Udri die Erziehung in den Familien ergänzen oder korrigieren. So wird in den Klassen regelmäßig gemeinsam gekocht und der Mittagstisch schön dekoriert. "Die Zustimmung der Mitschüler, wenn es gut schmeckt, schön aussieht, wirkt sich für den einzelnen Schüler als großer Ansporn aus", erklärt Udri.
Beim "Tag der Zahngesundheit" können sich die Schüler unter dem Mikroskop ein Stück ihres eigenen Zahlbelags ansehen, dabei blumenkohlartig zusammengeklumpte Kügelchen und zappelnde Würmchen beobachten: Bakterien, die an ihren Zähnen arbeiten. In einem abgedunkelten Zimmer wird unter speziellem Licht bei jedem Kind sein Zahnbelag sichtbar gemacht - eine beeindruckende Demonstration. Ebenfalls wirkungsvoll: Anhand von Zuckerwürfeln wird gezeigt, wie viel versteckter Zucker sind in manchen Lebensmitteln befindet: Ketchup, Milchschnitte, Fruchtzwerg - alles reine Zuckerbomben.
Hübner weist darauf hin, dass "süß" in unserer Gesellschaft positiv belegt sei, Zucker oft als Energiespender betrachtet werde, der in Wirklichkeit die Aufnahme wichtiger und benötigter Stoffe blockiere. Die Frage, ob ein warnender Packungsaufdruck auf stark zuckerhaltigen Produkten - ähnlich wie bei Tabakwaren - sinnvoll sei, beantwortet er vorsichtig, ist eher dafür, die Eigenverantwortung zu fördern. Andererseits erklärt Hübers: "Medien machen Verhaltensformen!" Die kriege man nicht mehr aus den Köpfen. Die AG wird unterstützt vom Landkreis sowie von den gesetzlichen Krankenkassen, die jährlich um 200 000 Euro zur Verfügung stellen. Neben vier Zahnärzten, vier Zahnarzt- und einer Prophylaxe-Helferin wirken 100 Ortenauer Zahnärzte und deren Helferinnen ehrenamtlich mit.
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