Zischup-Schreibwettbewerb Herbst 2015
Worte gegen den Schmerz
Das Foto des kleinen Aylan, der tot am Strand nahe der türkischen Touristenhochburg Bodrum liegt, hat viele Menschen tief berührt. Auch Di Xu, Schülerin der Klasse 8a des Freiburger Goethe-Gymnasiums. Um ihre Trauer zu bearbeiten, hat sie einfach drauflosgeschrieben.
Di Xu, Klasse 8a, Goethe-Gymnasium & Freiburg
Mo, 7. Mär 2016, 14:55 Uhr
Schreibwettbewerb Zischup
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Der kleine Junge hieß Aylan und war mit seiner Familie aus der syrischen Stadt Kobane geflohen. Zusammen wollten sie nach Kanada fliehen. Sie haben aber kein Visum bekommen, so dass der Vater skrupellosen Schleusern viel Geld bezahlen musste, um nach Griechenland zu kommen. Als sie auf dem Boot waren, bemerkten sie, wie stark das Boot bei Wellengang wackelte. Dann kenterte das Boot. Der Vater hielt nach dem Bericht, den ich gelesen habe, seine Frau noch fest, doch die beiden Kinder waren ihm aus den Händen geglitten. Alle schrien, es war mitten in der Nacht. Der Menschenschmuggler an Bord ist, als die Wellen immer höher und höher wurden, ins Wasser gesprungen, um sich selbst das Leben zu retten. Er hat die Flüchtlinge ganz alleine zurückgelassen. In dieser Nacht starb nicht nur Aylan, sondern es kamen auch seine Mutter und sein fünfjähriger Bruder ums Leben.
Ich finde so etwas entsetzlich und gleichzeitig auch ziemlich traurig. Wenn man bedenkt, dass Aylan nur drei Jahre alt wurde und so etwas Schlimmes erleben musste. Ich habe nämlich auch einen kleinen Bruder. Er ist jetzt zwei Jahre alt, und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie das wäre, wenn ihm etwas passieren würde.
Es wäre sehr schön, wenn so etwas nie wieder passieren müsste. Aber die Möglichkeit, dass so etwas nie wieder passiert, ist sehr gering. Denn jede Woche versuchen neue Flüchtlinge, in übervollen Booten übers Mittelmeer nach Europa zu kommen. Einige davon kentern. So etwas Schlimmes kann also immer wieder passieren, jeden Tag.
Ich finde, wir hier in Europa sollen den Flüchtlingen helfen, und wir sollten uns darüber freuen, dass wir nicht in so eine Lage hineingeboren wurden, also in ein Land, in dem nur Krieg, Angst und Terror herrschen und in dem man um die Menschen, die einem wichtig sind, bangen muss.