Wo ist denn hier der Hafen?
Wer den Skulpturenpark in Grafenhausen betritt, entdeckt ein Relikt aus der Schifffahrt. Ein Anker im Schwarzwald? Und wo bitteschön ist der Hafen?.
So kam der Anker nach Grafenhausen: In der französischen Partnergemeinde war bereits zehn Jahre nach der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags im Jahr 1973 ein "Place de Grafenhausen" eingeweiht worden. Im Gegenzug fand man in Grafenhausen ein adäquates Plätzchen, das zum 30-jährigen Bestehen der Jumelage seiner Bestimmung übergeben wurde.
Zu diesem Anlass hatten die französischen Freunde nach einem für ihre Heimat typischen Gastgeschenk gesucht, welches an die bretonische Küstenregion erinnern und symbolhaften Charakter besitzen sollte. Das Partnerschaftskomitee in Combrit/Ste Marine wurde im bretonischen Hafenstädtchen Concarneau fündig: Ein Schiffsanker nebst dazu gehöriger Ankerkette war noch gut erhalten, während das völlig durchgerostete Schiff seinen Dienst quittierte. Die jahrzehntealten ehernen Relikte wurden entrostet, einer Generalüberholung unterzogen und frisch lackiert. Ein schwergewichtiges Gastgeschenk: Allein der stattliche Anker brachte 550 Kilogramm auf die Waage, die Kette nochmals mehr als 80 Kilogramm. Mit dem sogenannten Wetterhahn hatte die französische Delegation anlässlich der 40-jährigen Partnerschaftsfeier im Jahr 2013 erneut ein Gastgeschenk im Gepäck, das ebenfalls auf dem Combrit-Platz an einem würdigen Ort installiert wurde. Seither weiß jeder Besucher des Parks, woher der Wind weht. Die hochwertige Arbeit aus Metall symbolisiert die lebendige Partnerschaft, mit Bergen und Bäumen den Schwarzwald sowie mit Segelschiff und Leuchtturm die Bretagne.
Die Gastgeschenke aus der Partnergemeinde müssen regelmäßig gepflegt werden. Die großen Präsente wie der Anker und der Wetterhahn sollen sich jetzt nahtlos in den Reigen der bei Künstlersymposien geschaffenen zeitgenössischen Kunstwerke einreihen. Deren Einheitsform soll auf die Gastgeschenke ausgeweitet werden. So wird auch die neue Infotafel für den Anker den Tafeln entsprechen, die an den zeitgenössischen Skulpturen angebracht sind.
Über diese Wertschätzung freuen sich auch die französischen Freunde aus Combrit: "Beim nächsten Besuch werden wir die neuen Schilder begutachten", erklärten Anne-Marie und Henri Stephan, die gerade zu Besuch waren.
Eine weitere Info-Tafel fehlt: Die für den sogenannten Nabu-Baum. Hier sollten die Aktiven der Ortsgruppe Grafenhausen die Infotafel, die seit einigen Jahren verschwunden ist, wieder anbringen. Bereits vor der offiziellen Eröffnung des damaligen Kurparks 2003 wurde ein heimischer Bergahorn als erster Baum gepflanzt. Dabei war neben dem Landrat und dem Bürgermeister auch der damalige Vorsitzende des Nabu-Landesverbandes Baden-Württemberg,Stefan Rösler.
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