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"Wir wurden gleich behandelt"

Heutzutage sind nicht nur Männer in der Bundeswehr, sondern auch immer mehr Frauen finden dort eine Möglichkeit ihre Karriere zu starten. Ich führe heute ein Interview mit Tilla Dier, die von 2010 bis 2012 Sportsoldatin in der Bundeswehr war.  

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Kein ungewöhnlicher Anblick mehr: Frauen bei der Bundeswehr   | Foto: dpa
Kein ungewöhnlicher Anblick mehr: Frauen bei der Bundeswehr Foto: dpa

Heutzutage sind nicht nur Männer in der Bundeswehr. Immer mehr Frauen finden dort eine Möglichkeit, ihre Karriere zu starten. Frida Dier aus der Klasse 9b des Rotteck-Gymnasiums Freiburg führte ein Interview mit Tilla Dier, die von 2010 bis 2012 Sportsoldatin in der Bundeswehr war. Nach ihrem Abitur absolvierte sie zuerst eine Ausbildung zur Physiotherapeutin in Freiburg. Danach spielte sie in Heidelberg und in der Nationalmannschaft Rugby.

Zischup: Was versteht man unter dem Begriff Sportsoldat? Wie kamst du zu dieser Ausbildung?
Dier: Die Bundeswehr unterstützt die Sportarten, die in den Olympischen Spielen vertreten sind. Meine Sportart Rugby wird 2016 olympisch. Deshalb wurde ich in die Sportförderung der Bundeswehr aufgenommen. Die Bundeswehr unterstützte mich, meinen Sport als Beruf auszuüben, und ich repräsentierte Deutschland und die Bundeswehr dafür in der Öffentlichkeit.

Zischup: Wie war deine Laufbahn bei der Bundeswehr?
Dier: Erst hatte ich sechs Wochen Grundausbildung. Währenddessen konnte ich meinen Sport weiter ausüben. Anschließend absolvierte ich weitere militärische Fortbildungen und eine Übungsleiterausbildung im Breitensport. Innerhalb der Bundeswehr gibt es verschiedene militärische Ränge: Zuerst war ich Gefreiter, dann Obergefreiter und anschließend Hauptgefreiter. Die Dienstgrade steigen, je nachdem wie lange man in der Bundeswehr ist, oder durch Fortbildungen. Meine Laufbahn endete mit dem Mannschaftsdienstgrad des Hauptgefreiten nach zwei Jahren.
Zischup: Wie war dein Tagesablauf?
Dier: Ich war bei meiner Mannschaft in Heidelberg und nur ab und zu in meiner Kaserne in Todtnau-Fahl. Unter der Woche trainierte ich mehrmals täglich in Heidelberg, und am Wochenende fuhr ich zu Wettkämpfen. Zu meinen militärischen Verpflichtungen gehörte es, bei Feierlichkeiten die Sportfördergruppe in Uniform zu vertreten und verschiedene Ausbildungen zu absolvieren.

Zischup: Warum bist du zur Bundeswehr gegangen?
Dier: Es ist schwer, Sport und Beruf unter einen Hut zu kriegen. Die Bundeswehr ermöglichte mir, mich voll auf meinen Sport zu konzentrieren.
Zischup: Gab es geschlechtsspezifische Unterschiede bei deiner Arbeit dort?
Dier: Wir hatten getrennte Stuben und Waschräume, ansonsten wurden wir gleich behandelt. In der Grundausbildung mussten wir die gleichen Übungen absolvieren. Auch Rucksack und Gewehr waren gleich schwer.

Zischup: Was war dein eindrucksvollstes Ereignis dort?
Dier: In der Grundausbildung habe ich viele Sportler und Sportarten kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Man lernt, über seine Grenzen hinauszuwachsen. Im Biwak, einem Überlebenstraining in freier Natur, habe ich gelernt, mit gefrorenem Holz Feuer zu machen. Dort lernt man auch, sich auf seine Kameraden zu verlassen, mit wenig Schlaf auszukommen und sein Gewehr immer am Mann oder an der Frau zu tragen. Ich durfte auch als Betreuerin zur Volleyball-Militär-Meisterschaft nach Amsterdam fahren.

Zischup: Hättest du als Frau die Chance gehabt, dort Karriere zu machen?
Dier: Ja, ich hätte viele Möglichkeiten gehabt. Ich hätte neben dem militärischen Dienst dort studieren oder schulische Abschlüsse machen können.

Zischup: Kannst du es anderen Frauen empfehlen, zur Bundeswehr zu gehen?
Dier: Ja, ich habe dort gute Erfahrungen gemacht. Und je nachdem, welche Ziele man hat, eignet es sich für den ein oder anderen.


Ressort: Schülertexte

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