"Wir hatten mal einen Tiger hier"
ZISCH-INTERVIEW mit Tierarzt Matthias Frank über eine verstopfte Kamel-Nase und eine Großkatze mit Blasenentzündung.
Antonia Erhart, Klasse 4a, Turnseeschule (Freiburg)
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Zisch-Reporterin Antonia Erhart aus der Klasse 4a der Turnseeschule in Freiburg hat den Tierarzt Matthias Frank über seinen Beruf interviewt. Matthias Frank leitet eine Kleintierpraxis in Freiburg.
Frank: Es gibt jeden Tag neue Herausforderungen dabei, herauszufinden, welche Krankheit ein Tier hat. Und es ist ein tolles Gefühl, wenn man ein Tier wieder gesund gemacht hat.
Zisch: Was machen Sie am häufigsten als Tierarzt?
Frank: Am häufigsten operiere ich, weil ich Chirurg bin. Ein Chirurg operiert gebrochene Knochen, oder ich operiere, wenn ein Tier etwas im Magen hat.
Zisch: Wo ist Ihre Tierklinik und wie viele Mitarbeiter haben Sie?
Frank: Die Tierklinik Dr. Frank liegt im Industriegebiet Nord. Und im ganzen Team sind wir zirka 80 Mitarbeiter.
Zisch: Kann man in Ihre Praxis auch Fische bringen?
Frank: Theoretisch ja, praktisch nein. Ich habe keinen Mitarbeiter, der sich mit Fischen auskennt. Für Fischbehandlungen gibt es extra Ärzte, die zu dir nach Hause kommen, um die Fische zu behandeln. Man kann ja schlecht ein ganzes Aquarium mit zum Arzt nehmen.
Zisch: Haben Sie schon einmal ein großes Tier behandelt?
Frank: Das größte Tier, das ich behandelt habe, war ein junges Kamel aus dem Mundenhof. Das hatte eine verstopfte Nase und konnte nicht mehr atmen. Aber ich habe auch schon mal ein Alpaka behandelt, das ein gebrochenes Bein hatte. Bei unserer Kleintierklinik darf alles rein, was durch die Tür kommt.
Zisch: Hatten Sie schon einmal ein gefährliches Tier in der Praxis?
Frank: Es ist zwar eine Kleintierpraxis, aber wir hatten auch einmal einen Tiger in der Klinik. Der Tiger kam aus einem Zirkus und war schon betäubt. Das Schwierige war, dass wir nicht wussten, was er hatte. Die Besitzer haben es nicht gesagt. Und der Tiger, es war übrigens ein Weibchen, konnte es uns auch nicht sagen. Später kam heraus, dass die Tigerfrau eine schwere Blasenentzündung hatte.
Zisch: Sind Sie schon ein mal verletzt worden bei der Behandlung eines Tieres?
Frank: Ja, das ist auch schon mal passiert, aber ganz selten. Es sind oft Bissverletzungen von Katzen. Katzen lassen sich nämlich nicht so gerne behandeln. Ich erkenne es meistens, ob die Tiere friedlich oder aggressiv sind.
Zisch: Hatten Sie schon einmal Angst vor einem Tier?
Frank: Angst habe ich nicht, weil ich schon so lange mit Tieren arbeite, aber ich habe Respekt. Wenn man Angst vor einem Tier hat, muss man entweder sein Vertrauen gewinnen oder man gibt dem Tier eine Narkose.
Zisch: Welche Tiere haben Sie schon operiert?
Frank: Von ganz kleinen Mäusen bis zu mittelgroßen Kamelen und Alpakas. Wir hatten aber auch schon Schweine, einen Degu, Schildkröten, Igel und sogar Rehe. Nebenbei operieren wir auch Vögel.
Zisch: Wie ist es, ein Tier einzuschläfern?
Frank: Es ist ganz schlimm, aber es ist auch das Letzte, was man tun kann. Für die Besitzer des Tieres ist es natürlich so, als würde ein Familienmitglied sterben.
Zisch: Was war Ihr schönstes Erlebnis als Tierarzt?
Frank: Das ist immer, wenn ein Tier schwer unter einer Krankheit leidet, und man es mit Hilfe anderer Mitarbeiter wieder gesund macht. Es gibt natürlich Fälle, die ich nie vergessen werde.
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