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Sie treffen sich in Wien, im Mai 1948. Sie ist fast 22, studiert Philosophie, schreibt Gedichte und Erzählungen, eine selbstbewusste und umschwärmte junge Frau, die durch die Liaison mit dem 18 Jahre älteren remigrierten jüdischen Literaten Hans Weigel schnell Zugang zur aufstrebenden jungen Nachkriegskünstlerszene der Stadt gefunden hat. Er ist sechs Jahre älter, seit Dezember als staatenloser Flüchtling in Wien, ein Überlebender der Vielvölkerstadt Cernowitz in der Bukowina. Seine Eltern wurden in einem deutschen KZ ermordet, er überstand den Krieg in einem rumänischen Arbeitslager, ein Dichter ist er schon, der Dichter der 1945 auf Rumänisch publizierten, später weltberühmten "Todesfuge".
"Der surrealistische Lyriker ...