Wie Schule in Sachen Umweltschutz Vorbild sein kann
Zertretene Zigarettenstummel unter der Bank, bunte Plastikverpackungen mit Essensresten auf der Wiese und zerknüllte, benutzte Taschentücher im Gebüsch neben dem Schuleingang. Aber nicht bei uns an der Schule! .
Midori A. Franz Ors, Klasse 9a, Hebel-Gymnasium (Lörrach)
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Laut eines Artikels des Kultusministeriums Baden-Württembergs hat die Schule die größte Reichweite und umfasst die Generationen, deren Verständnis und Umsetzung nachhaltiger Entwicklung für die Zukunft entscheidend ist. Damit habe sie ebenfalls die Aufgabe, nachkommende Generationen auf ein im Sinne des Nachhaltigkeitsprinzips verantwortliches und würdiges Leben vorzubereiten.
Eine Voraussetzung dafür müsste aber sein, dass die Lehrkräfte ausreichendes Wissen haben und ausreichend qualifiziert sind, die Schülerinnen und Schüler über Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) aufzuklären, wie Antje Brock vom Arbeitsbereich für Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung (Institut Futur) an der Freien Universität Berlin in einem Interview erläuterte. Bei 70 Prozent der Lehrkräfte sei BNE im Studium nie ein Thema gewesen und so würden sich die Lehrkräfte auch nicht im Stande fühlen, diese zu lehren. Dieser Mangel an Kompetenzen ist somit ein Problem, das man beheben muss, damit BNE an den Schulen gut umgesetzt werden kann.
Aber was können die Schule und die Kinder und Jugendlichen machen? Die Verbesserung fängt schon bei kleinen Dingen im Schulalltag an. Dabei ist es vor allem wichtig, dass jeder Einzelne darauf acht nimmt. Als einzelne Person könnte man beispielsweise darauf achten, recyceltes Schreibpapier zu nutzen oder das Pausenbrot nicht in Aluminiumfolie zu verpacken. Ebenfalls spielt das Trennen von Müll im Klassenzimmer eine wichtige Rolle, davor müsste man natürlich dafür sorgen, dass jedes Klassenzimmer einen Papiermülleimer und gelben Sack hat. Dadurch könnten Plastikverpackungen auf dem Pausenhof vermieden und richtig entsorgt werden.
Umweltfreundlich zur Schule zu kommen ist nicht zu vernachlässigen und wäre eine wichtige Veränderung in der eigenen Routine. Es ist beispielsweise besser für die Umwelt, wenn man zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommt. Da aber nicht alle dazu in der Lage sind, weil sie schlichtweg zu weit weg von der Schule wohnen oder andere Einschränkungen haben, wäre eine andere Alternative zum Autofahren, mit dem Bus oder Zug zu fahren. Auf dem Campus, auf dem sich das Hebel-Gymnasium befindet, sind insgesamt drei Schulen, so ist dort die Vernetzung zu öffentlichen Verkehrsmitteln wie einer Zugstation neben dem Campus oder ein Schulbus sinnvoll. In meiner Klasse sieht man etwa, dass viele den Zug, oder bei einem Streik, den Bus nehmen. Als Klasse sollte man Entscheidungen treffen, die die Klasse betreffen, wie wenn es um eine Klassenfahrt geht, sich für ein nachhaltiges Transportmittel zu entscheiden oder generell eigene Projekte zu starten.
Was die Schule machen könnte, um sich umweltfreundlicher zu gestalten, wäre beispielsweise wie an unserer Schule, einen Wasserspender zu haben, so vermeidet man außerdem den Kauf so vieler Plastikflaschen. Oder man könnte, wie am Hebel-Gymnasium, eine Pfandbox in den Eingang der Schule platzieren, in die die Schülerinnen und Schüler Plastikflaschen oder Dosen mit Pfand schmeißen können, um dieses Geld dann sinnvoll zu verwenden.
Kreativ und spaßig gestaltete Projekte zum Umweltschutz sind tolle Möglichkeiten, um die Schülerinnen und Schüler darüber zu informieren und aufzuklären, so kann dann ein Bewusstsein bei ihnen kreiert werden. Dazu würden Seminare zu Themen wie die eigene Müllproduktion oder auch Ernährung gehören. Letzteres wird am Hebel-Gymnasium schon angeboten. Beim Thema Ernährung wäre zusätzlich wichtig, dass die Schulkantine mit Bio- oder regionalen Produkten kocht.
Die Nutzung von Arbeitsblättern zu reduzieren oder wenigstens nachhaltiges Papier für den Drucker benutzen, ist eine Weise, den Papierverbrauch zu regulieren oder mindestens umweltfreundlicher dabei zu sein. Gerade in den Grundschulen und in jüngeren Klassen werden oft für die Hefte farbliche Umschläge, welche meist aus Plastik sind, gefordert. Darauf könnte man komplett verzichten und die Hefte nur beschriften und nicht mal Papierumschläge verwenden.
Das Schulgebäude betreffend sollte die Schule auf LED-Lampen umsteigen, insbesondere bei den so oft vorkommenden Rasterlampen. Und auch ein grünerer Pausenhof kommt sehr gut an, da an manchen Schulen der Pausenhof einfach sehr grau und langweilig ist. Dort könnte man ein Projekt starten zur "Vergrünerung".
Es geht nicht nur darum, dass man an der Schule umweltfreundlicher ist, sondern, dass die Schule den Schülerinnen und Schülern beibringt, wie sie in ihrem Alltag umweltfreundlicher sein können.
Am Ende ist es jedoch nochmal wichtig zu sagen, dass eine richtige Einstellung sehr wichtig ist. Wenn man mit keiner Motivation an das Thema geht und denkt, es wäre so groß, da würde man gar keinen Unterschied mehr machen, dann versucht man es nicht mal, und das ist definitiv die falsche Einstellung. Denn wenn jeder so denken würde, dann würde man selbstverständlich nichts schaffen. Und man muss nicht direkt die Welt verändern, aber ein Anfang ist immerhin etwas.
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