Vorbereitungsklassen
Wie Freiburger Schulen junge Geflüchtete unterrichten
Vorbereitungsklassen für Flüchtlingskinder gibt’s an immer mehr Schulen in der Stadt, allerdings bisher nicht an Gymnasien.
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Am Kepler-Gymnasium im Rieselefeld, der einzigen Ausnahme unter den Gymnasien, gibt’s zwar seit fast 30 Jahren eine Internationale Vorbereitungsklasse: Doch dort liegt der Schwerpunkt auf Arbeitsmigranten, Flüchtlingskinder landen hier meist erst nach einigen Jahren, sagt der Schulleiter Rolf Behrens – nachdem sie anderswo intensiv Deutsch gelernt hätten. An den Internationalen Vorbereitungsklassen der anderen Schulen dagegen wird beides sofort kombiniert: Integration in Regelklassen einerseits, intensives Deutschlernen in getrennten Gruppen andererseits. An Grundschulen gibt’s laut Amanda Kanstinger, der Direktorin des Staatlichen Schulamts, anfangs 18 Deutschstunden in der Woche, an Werkreal- und Realschulen sind es 25.
Anders als früher gibt es Internationale Vorbereitungsklassen an immer mehr Schulen, verteilt auf die Stadt – nicht mehr nur an einzelnen Schulen wie der Karlschule in Herdern, die sich seit Jahrzehnten darauf spezialisiert hat: Dort startete 1974 die erste Internationale Vorbereitungsklasse. Die Karlschule spielt mit ihrer großen Erfahrung weiter eine besondere Rolle. Im November will das Staatliche Schulamt dort eine "Servicestelle" zur Sprachförderung für Lehrer einrichten, sagt Amanda Kanstinger. Allerdings wird sie nur eine Stunde in der Woche geöffnet sein. Außerdem hätten mehr als 250 Lehrer an Fortbildungen in "Deutsch als Fremdsprache" teilgenommen. Die Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten, die Kinder und Jugendliche aus den Flüchtlingsunterkünften an Schulen vermitteln, laufe sehr gut.
Derzeit seien alle, die neu ankamen, untergekommen – bis auf 15 ältere Schüler, die wegen der nahen Sommerferien erst im Herbst einsteigen. Für September sind folgende Internationale Vorbereitungsklassen geplant: 20 an 17 Grundschulen, zwölf an fünf Werkrealschulen, zwei an Realschulen – zur Lessing-Realschule gesellt sich die Wentzinger Realschule. Einiges getan hat sich an den Gewerbeschulen: Bisher waren vier mit im Boot, nun kommen bis zu zwei neue dazu, sagt Steffi Schmid vom Regierungspräsidium. Alle stehen unter dem Motto "Vorqualifizierung Arbeit und Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen" (Vabo).
Die Edith-Stein-Schule bietet Hauswirtschaft, die Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule Bau und Holz, die Gertrud-Luckner-Gewerbeschule Körperpflege und Textil, die Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule Metalltechnik. Neu dazu kommen die Walter-Rathenau-Gewerbeschule mit Elektro und die Max-Weber-Schule und das Walter-Eucken-Gymnasium, die bei Bedarf kaufmännische Praxistage organisieren. Ältere Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren ohne Abschluss nimmt die Internationale Schule Römerhof des Caritasverbands auf, das Ziel sind Haupt- oder Werkrealschulabschluss, ab Herbst gibt’s dort elf Klassen.
Doch was ist mit denen, die fürs Gymnasium geeignet wären? Rolf Behrens weiß nur von drei Einzelfällen, die an Gymnasien unterkamen. Ohne sehr gute Begleitung gelinge das nicht. Seiner Meinung nach ist der Umweg über andere Schulen, die irgendwann zum Gymnasium führen können, besser. Allerdings wird über diese Frage verstärkt diskutiert.
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