Vorkurse

Wie 40 Geflüchtete sich an der Albert-Ludwigs-Universität aufs Studium vorbereiten

Wie bereiten Geflüchtete sich aufs Studium vor? Wir waren bei einem Vorkurs an der Albert-Ludwigs-Universität.  

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"Wir können ruhig noch mehr Hausaufgaben machen!" Motivierte Teilnehmer habe Hilke Lüttgerding zwar oft in ihren Sprachkursen, die sie für das Sprachlehrinstitut der Freiburger Universität gibt; aber so viel Motivation sei ihr noch nicht untergekommen, sagt sie. Lüttgerding unterrichtet seit April einen von zwei Vorkursen für Flüchtlinge, der auf die "Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang", kurz DSH, vorbereitet. Haben die Geflüchteten diesen Test bestanden, dürfen sie ihr Studium an einer deutschen Universität aufnehmen.

Doppelt so viele Bewerber für den Sprachkurs

"Aus Anfragen, die uns seit dem vergangenen Sommer verstärkt erreichen, wissen wir, dass viele Geflüchtete, insbesondere aus Syrien, ihr Studium hier aufnehmen oder fortsetzen möchten", berichtet Anne-Katrin Stolle, die persönliche Referentin der Prorektorin für Studium und Lehre. Viele Flüchtlinge brächten sehr gute Schulabschlüsse mit, sodass sie formal ein Studium aufnehmen könnten. Um die nötigen Deutschkenntnisse zu erlangen, seien die Vorkurse eingerichtet worden, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst bis Ende des Jahres gefördert werden. Die Teilnehmer wurden in einem zweistufigen Verfahren ausgewählt, in dem neben Eignung und Motivation auch die Deutschkenntnisse geprüft wurden. Auf die 40 Plätze haben sich Stolle zufolge doppelt so viele Flüchtlinge beworben.

Fast alle haben in ihrer Heimat bereits studiert, einige sind Akademiker wie Ismael Razouk: Er ist Physiker, arbeitete bis zu seiner Flucht an der Universität in Homs. Nach einem Jahr in der Türkei kam er vor sieben Monaten alleine nach Deutschland, möchte hier nochmals einen Masterabschluss machen. Neben der Physik hat er ein großes Hobby: Er zeichnet Comics. In Emmendingen, wo ihn eine deutsche Familie bei sich aufgenommen hat, hat er bereits ein Comic veröffentlicht: "Dadurch kenne ich inzwischen viele Leute vor Ort. Das ist schön", sagt der 28-Jährige. Und der Kurs mache ihm sowieso viel Spaß. Das liege auch an der Lehrerin.

Das findet auch Afrah Abdi, die in Syrien Bauingenieurwesen studiert hat. Den Studiengang möchte sie nun aber wechseln. Was sie werden möchte? "Zahnmedizinerin", antwortet die 20-Jährige. "Ich möchte lieber aktiv etwas machen und nicht nur Pläne zeichnen." Auch Nur Gazzal, der mit seiner Familie aus Aleppo geflüchtet ist, möchte sein Informatikstudium wieder aufnehmen. Der Kurs sei für ihn jedoch nicht nur ein Mittel zum Zweck. Er nehme ihn als eine Chance: "Ich mache alles, um mein neues Leben hier anzufangen", sagt der 23-Jährige, und dieser Kurs sei der erste Schritt.

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