Atlante

Whitney Houstons Tochter Bobbi Kristina ist tot

Nach sechs Monaten im Koma ist Bobbi Kristina Brown gestorben / Parallelen zum Tod der Mutter.  

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Bobbi Kristina Brown im August 2012  | Foto: AFP
Bobbi Kristina Brown im August 2012 Foto: AFP
ATLANTA (dpa). Es war ein Tod mit Ansage. Am Sonntag starb Bobbi Kristina Brown im Alter von 22 Jahren in einem Hospiz in Duluth bei Atlanta. Sechs Monate zuvor war die Tochter von Whitney Houston leblos in einer Badewanne gefunden worden, seitdem hatte sie das Bewusstsein nie richtig wiedererlangt. Ungeklärt ist noch immer, wie es zu dem Unglück kommen konnte – drei Jahre nachdem ihre Mutter ebenfalls reglos in einer Badewanne gefunden worden war.

Die Öffentlichkeit hatte regen Anteil genommen – nicht nur an den bizarren Streitereien um eine junge Frau im Koma, sondern am ganzen Leben Bobbi Kristinas. 1993 wurde sie als Kind zweier Musik-Ikonen geboren: Whitney Houston hatte ein Jahr zuvor mit "I Will Always Love You" ein musikalisches Denkmal geschaffen. Und Vater Bobby Brown hatte mit "My Prerogative" einen Kultsong.

Kindheit und Jugend des Einzelkindes wurden von der Alkohol- und Drogensucht der Mutter und der Gewalttätigkeit des Vaters überschattet. Houston versuchte immer wieder ein Comeback, hatte auch durchaus Erfolg – wenn auch nie so wie zuvor. Und die Ehe der beiden Musiker endete in einem langen Streit, bevor sie 2007 geschieden wurde. Da war Bobbi Kristina gerade 14 Jahre alt geworden.

Der Schock kam kurz vor der Grammy-Verleihung 2012. Whitney Houston wurde leblos in der Badewanne eines Hotels in Beverly Hills gefunden. Obwohl jeder von ihren Problemen und ihrer geschundenen Gesundheit wusste, war ihr Tod ein Schock für viele. Die Obduktion ergab, dass Houston im viel zu heißen Wasser ertrunken war, im Blut fand sich ein Mix aus Drogen und Medikamenten.

Bobbi Kristina hatte den plötzlichen Tod der Mutter nie überwunden. Sie war oft mit ihr gereist und auch in Beverly Hills war sie dabei und erfuhr in der Hotellobby, dass die geliebte Mutter tot ist. Sie erlitt mehrere Nervenzusammenbrüche. Halt suchte sie in der Familie und bei Nick Gordon. Der junge Mann lebte schon seit Jahren bei den Houstons, beide sollen verlobt gewesen sein. Gordon soll Bobbi aber auch geschlagen und 11 000 Dollar (etwa 9930 Euro) von ihr genommen haben. Er war es auch, der sie Ende Januar in der Badewanne fand, angeblich mit dem Gesicht nach unten.

Was folgte, erinnerte an eine Telenovela aus dem Nachmittagsprogramm. Die Familien Houston und Brown und auch Gordon stritten erst hinter den Kulissen, dann öffentlich und schließlich über ihre Anwälte. Zugleich ging es Bobbi Kristina immer schlechter. Vor einem Monat wurde sie in ein Hospiz verlegt. "Sie ist jetzt in Gottes Händen", erklärte ihre Tante Pat.

Aber warum lag die junge Frau überhaupt reglos in der Wanne, wie hatte sechs Monate zuvor alles angefangen? Das ist nach wie vor unklar – und ein Fall für die Polizei. Dabei geht es zum Beispiel um Blutergüsse, die niemand so recht erklären kann. Vier Tage zuvor hatte sie als Beifahrerin einen Verkehrsunfall – Grund für die Verletzungen? Oder für eine spätere Bewusstlosigkeit? Die Leiche soll obduziert werden.

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