Klimawandel

Wetterexperten warnen vor erneut heißem und trockenem Sommer

Waldbrände in Deutschland, Überschwemmungen in Italien – wieder einmal rechnen Experten mit einem Sommer der Extreme. Die Europäische Umweltagentur mahnt: bessere Anpassung sei nötig.  

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Waldbrände wie aktuell in Mecklenburg werden mit dem Klimawandel häufiger und folgenreicher. Foto: Thomas Schulz (dpa)
Die ersten Waldbrände in verschiedenen Teilen der Bundesrepublik, ungewöhnlich langanhaltend hohe Temperaturen, dazu die Überschwemmungen im Norden Italiens: Der Frühsommer hat es in sich und ist voraussichtlich nur der Auftakt für weitere heiße und trockene Monate. Unter Klimaexperten sorgt man sich, dass der Sommer viele weitere Extremwetterereignisse mit sich bringen könnte. Die EU-Umweltagentur EEA machte klar, dass sich Europa besser auf klimabedingte Wetterkapriolen vorbereiten müsse.

"Die Aussichten für diesen Sommer sehen eher nach einem trockenen, heißen Sommer aus", schätzt Klimaexpertin Kristina Fröhlich vom Deutschen Wetterdienst DWD ein. Im Mittelmeerraum könnte es dagegen mehr Regen geben. "Es ist auf jeden Fall eine ungewöhnliche Wetterkombination, die wieder sehr lange anhält und für diese Extremerscheinungen sorgen kann."

Sowohl Überschwemmungen als auch Trockenheit

Wetterextreme wie diese nimmt die in Kopenhagen ansässige EEA nun genauer in einer Online-Plattform unter die Lupe. Ihr Ausblick: insgesamt pessimistisch. "Aufgrund unseres sich verändernden Klimas wird das Wetter in Europa extremer", betont die EU-Behörde. Hitzewellen werden nach EEA-Angaben im Zuge des Klimawandels häufiger, intensiver und langanhaltender. Der Sommer 2022 sei bereits ein "Sommer der Hitzewellen" gewesen. Er war der wärmste, den man in Europa jemals verzeichnet hat: In Spanien und Portugal stiegen die Temperaturen teils auf über 45 Grad Celsius.

Beim DWD hat man mit saisonalen Vorhersagen eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit berechnet, dass ein heißer, trockener Sommer 2023 bevorsteht. "Das bedeutet viele heiße Sommertage mit über 30 Grad, die dann sehr anstrengend sind", sagt Fröhlich.

Überschwemmungen wie die in Norditalien werden der EEA zufolge ebenfalls häufiger und heftiger. Es werde damit gerechnet, dass sie besonders in Nordwest- und Mitteleuropa zunehmen. Um die schlimmsten Auswirkungen wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 zu verhindern, seien dringend Anpassungsmaßnahmen notwendig.

Klima bestimmt Ausmaß der Waldbrände

Auch Dürren sind längst nicht mehr nur ein Problem für Menschen in Weltregionen wie Afrika oder Australien: Seit 2018 sei mehr als die Hälfte Europas von extremen Dürrebedingungen betroffen gewesen, schreibt die EEA. Die Ernteerträge etwa von Mais, Sojabohnen und Oliven seien durch die Trockenheit 2022 erheblich zurückgegangen, und der bereits trockene und warme Winter verheiße nichts Gutes für diesen Sommer.

Waldbrände wie derzeit in Deutschland wird es ebenfalls häufiger geben. Auch das hat mit dem Klimawandel zu tun: "Die meisten Waldbrände in Europa werden durch menschliche Aktivitäten ausgelöst, aber die klimatischen Bedingungen bestimmen ihre Intensität und Auswirkungen", erklärt die EEA. Mit einer abgebrannten Fläche von der doppelten Größe Luxemburgs sei die Waldbrandsaison des Sommers 2022 die zweitschlimmste seit der Jahrtausendwende gewesen.

Um all diesen Problemen zu begegnen, seien die Anpassung an den Klimawandel und die bessere Vorbereitung darauf von entscheidender Bedeutung, unterstreicht die EEA. Dem pflichtet DWD-Expertin Fröhlich bei: Für diesen Sommer müsse man längst vorbereitet sein, auf die kommenden sowieso. "Man muss ein gutes Wassermanagement haben und alles umstellen, damit man sowohl auf Hitze vorbereitet ist als auch auf extreme Flut- und starke Regenereignisse", sagt sie.

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