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KENZINGEN-NORDWEIL (rmn). Eingeladen hatte in Vorbereitung auf den Palmsonntag der Kindergarten Nordweil auch in diesem Jahr zum gemeinsamen Palmenbinden. Zehn junge Frauen und zwei Männer und einige Kinder waren gekommen, um sich mit sachkundiger Unterstützung durch Erzieherin Susi Hensle künstlerisch zu betätigen. Die hatte zuvor mit ihrem Mann Fridolin aus ihrem Privatwald sattgrüne Stechpalmen geholt. Die Stechpalmen wurden bis auf ein Büschel am oberen Ende vom Blattwerk befreit, mittels roten Kreppbandes mit Buchs- und Sevezweigen (eine Art Lebensbaum) verziert und mit roten Äpfeln behängt. Zu Hause wurden die „Palmen“ ganz individuell mit weiteren Beigaben wie etwa kleinen Kreuzchen kunstvoll vervollständigt.#Dass das Palmenbinden und der Palmsonntag in Nordweil seit Menschengedenken seinen besonderen Platz im Kirchenjahr hat, zeigt ein Auszug aus dem Buch „Sonnenschein - Erinnerungen aus der Kindheit“ aus dem Jahr 1922, wo der 1868 in Nordweil geborene und hier 1942 verstorbene Pfarrer Fridolin Götz schreibt: „..... Am Palmsonntag trugen wir Palmen in die Kirche. An einem schönen Sonntag vorher holten wir sie an der Schloßhalde zwischen dem alten Schloß und Kirnhalden, wo die immergrünen Stechpalmenin in großer Zahl und in schönen Exemplaren wuchsen. Die jungen Bäumchen hatten scharfstachelige Blätter, die älteren ganz elliptische stachellose und waren noch mit roten, leuchtenden Beeren geschmückt.#Mit Freuden trugen wir die Palmen nach Hause und schmückten sie mit Eifer. Haselnußgerten wurden geschabt und mit Holunderkreuzchen versehen. Sie bildeten, auf die Palmen gesteckt und oben vereinigt, deren krönenden Abschluß, während zugestutzte und mit buntem Seidenband umwickelte Seven- und Buchszweige zum unteren Zierrat der Palmen dienten. Auch der lange Palmenstiel wurde spiralig geschält. Jeder wollte den größten und schönsten haben. Der Pfarrer war indes über die ganz langen Palmen nicht erbaut und drohte uns jeweils, sie absägen zu lassen, weil sie die Decke der Kirche zerkratzten.#Einmal hing ich noch Äpfel daran; sie kugelten aber großenteils den Kirchberg hinunter, was mir viel zu schaffen machte. Bei der Weihe streckten wir die Palmen nach vornen, damit sie möglichst viel Weihwasser und Weihrauch empfingen. Die geweihten Palmen ließ man zum obersten Giebelfenster im Dachraum hinausragen. Am Ostermorgen mußten sie aber verschwunden sein. Wer das Entfernen des Palmens verschlief, wurde der Palmesel. Ein geweihter Sevenbaumzweig des Palmsonntags schmückte auch bis zum nächstjährigen Palmsonntag das Kruzifix im Herrgottswinkel ….“. Foto: Reiner Merz
KENZINGEN-NORDWEIL. Zum Palmsonntag entstehen in vielen katholischen Gemeinden der Region wahre Kunstwerke – oft mit ganz typischen ...