"Wenn nicht Rockstar, dann Lehrer"
ZISCH-INTERVIEW mit Harald Höfler, Rektor der Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule in Bad Krozingen, über sein Leben als Chef.
Bennet Mintz, Bent Widenhorn und Aaron Felder, Klasse 4b, Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule (Bad Krozingen)
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Die Zisch-Reporter Bennet Mintz, Bent Widenhorn und Aaron Felder aus der Klasse 4b der Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule in Bad Krozingen haben den Rektor ihrer Schule, Harald Höfler, interviewt.
Höfler: Das Allerbeste und Schönste ist die Arbeit mit den Kindern. Wenn ich so Kinder wie euch drei sehe, das gefällt mir. Ihr seid so quicklebendig und kreativ, dynamisch und lebensfroh, optimistisch und mit Spaß dabei, das erfreut mich.
Zisch: Wie ist es, Chef von einer Schule zu sein?
Höfler: Es ist wirklich eine ganz spannende Geschichte, weil jeder Tag anders verläuft und nur wenig planbar ist. Manchmal freue ich mich riesig und manchmal denke ich mir: "Ich könnte jetzt... also... in die Luft gehen!" Diese Bandbreite von ganz entspannt und glücklich sein und kurz davor zu explodieren – in diesem Spannungsfeld zu arbeiten, das ist echt toll. Ansonsten muss ich bei meiner Arbeit vieles planen und organisieren.
Zisch: Was machen Sie eigentlich den ganzen Tag?
Höfler: Einen Satz habe ich mir mal gemerkt von einem Erstklässler, der meine Kaffeetasse gesehen hat und das Mikrofon. Der sagte: "Der Herr Höfler trinkt Kaffee und macht Durchsagen!" (lacht) Also das mache ich schon auch. Aber was mache ich hier sonst so den ganzen Tag? Ihr seht hier viel Papier liegen. Ich muss planen, regeln, organisieren und überlegen. Hier in meinem Büro kommen die Sorgen, Hoffnungen und Wünsche von Kindern, Lehrerinnen und Lehrern und auch von Eltern an. Ich bekomme viele Anrufe, darin heißt es dann: "Herr Höfler, das müssen Sie noch machen. Jenes müssen sie noch machen." Und ich versuche, die Aufträge abzuarbeiten.
Zisch: Wie gefällt Ihnen die Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern?
Höfler: Mir gefällt es sehr gut, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Meistens sind wir einer Meinung, dann läuft alles prima, alle sind glücklich. Und manchmal gibt’s auch unterschiedliche Meinungen. Dann muss man alles ausdiskutieren, das ist dann ein bisschen anstrengend. Das passiert aber selten. Ich habe ein sehr nettes Kollegium und fühle mich wohl mit den Kolleginnen und Kollegen. Es macht mir großen Spaß!
Zisch: Was wollten Sie früher werden, als Sie noch ein Kind waren?
Höfler: Als ich so jung war, wie ihr, habe ich Fußball gespielt. Da wollte ich Fußballprofi werden. Alle tragen mich auf den Schultern aus dem Stadion – das war mein Traum! Es hat nicht geklappt. Und dann habe ich überlegt, dass ich Rockstar werden will, weil ich Rockmusik mag. Aber das hat auch nicht geklappt. Musikalisch bin ich auch eine Niete. Nach dem Abitur habe ich gewusst: Rockstar werde ich nicht, Fußballstar werde ich nicht, also werde ich halt Lehrer.
Zisch: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Höfler: Wenn ich jetzt zaubern könnte, dann würde ich als Erstes dieses blöde Coronavirus abschaffen, vernichten, zerstören – wie Superman – es einfach in die Luft sprengen! Jedes einzelne Virus – Puff! – Aber nein, das kann ich nicht. Ich wünsche mir wirklich – das ist mein größter Wunsch – dass jedes Kind eine glückliche Kindheit hat und dass jedes Kind Erwachsene um sich herum hat, die es lieben und gerne haben. Und dass die Kinder auch später als Erwachsene ein glückliches Leben haben.
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