Wenn die Toten tanzen

An Halloween ist in Amerika schwer was los: Man gruselt sich, erschreckt Nachbarn und sammelt Süßigkeiten.  

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Um bei Halloween mitzumachen, genügen ein Bettlaken und ein Kissenbezug. So einfach kann man sich für den amerikanischen Feiertag herrichten: Man schneidet für die Augen zwei Löcher in das Laken. Dann nimmt seinen Kissenbezug und ein paar Freunde mit und zieht als Gespenst durch die Straßen. Man klopft an die Haustüren der Nachbarschaft und sammelt Süßigkeiten - hoffentlich genug, um den Kissenbezug vollzukriegen. Halloween ist am 31. Oktober. Irische Einwanderer brachten den Festtag vor etwa 150 Jahren nach Amerika. Inzwischen ist er dort fast so beliebt wie Weihnachten.

Begleiten wir mal den zehn Jahre alten Brandon, der in Mason wohnt. Mason ist ein kleines Dorf im Bundesstaat Michigan. Im Oktober werden die Blätter dort unglaublich bunt - so rot, gelb und orange, als hätten die Bäume sich selbst für Halloween verkleidet. Brandon, sei- ne Geschwister und seine Mutter kaufen bei einem Bauern ein paar Kürbisse. Gemeinsam brauchen sie den ganzen Abend, um richtig grimmige, gruselige oder lustige Gesichter in die ausgehöhlten Kürbisse zu schneiden. Die sind für den Halloween-Abend bestimmt. Dann werden Kerzen angezündet und in die Kürbisse gestellt. In den Tagen vor Halloween geht Brandon gern zu einem "Haunted House", einem Gespensterhaus, das für Halloween eingerichtet wird. Man läuft im Dunkeln durch das Haus und schreit, wenn man von den Gespenstern, Hexen und Toten überrascht wird. Brandon schreit auch mit, obwohl er nachher sagt, es habe ihn nicht wirklich erschreckt.

Wenn die Sonne am 31. Oktober untergeht, verkleidet sich Brandon. Er hat mit seinen Freunden lange überlegt, als was er diesmal gehen soll - vielleicht als Monster, als Mumie oder als Gespenst? Die Kostüme müssen aber nicht unbedingt Furcht erregend sein. Baseballspieler, Spiderman oder der neuste Rap-Star sind bei Jungs auch sehr beliebt. Brandons Freundinnen verkleiden sich wahrscheinlich als Hexe, Prinzessin oder gehen sogar als Britney Spears. In ihren Kostümen ziehen sie dann von Haus zu Haus, rufen "Trick or treat!" (das wird in dem Kästchen unten erklärt) und bekommen etwas Leckeres geschenkt. Neben den Kostümen sind die Süßigkeiten das Beste an Halloween. Schokolade mögen alle besonders gern. Nachbarn, bei denen es nur Äpfel oder Rosinen gibt, machen sich nicht sehr beliebt. Äpfel gewinnt man lieber bei einem Spiel an den vielen Halloween Partys. Man taucht mit dem Kopf in ein Fass voll Wasser ein und versucht, den Apfel mit den Zähnen heraus zu holen. Nicht alle amerikanischen Kinder feiern wie Brandon. José, der in Los Angeles wohnt, feiert den "Tag der Toten". Seine Großeltern sind von Mexiko nach Amerika gezogen. Am "Dia de Los Muertos" (das ist spanisch und heißt: Tag der Toten) backt Josés Mutter viele kleine süße Brötchen, die wie Knochen oder Totenschädel aussehen. Die heißen dann "Brot des Todes". Viele andere Lieblingsgerichte werden auch gekocht. Eben alles, was die Toten der Familie gern gegessen haben, als sie noch am Leben waren. Sowohl bei Halloween, als auch am "Tag der Toten" geht es nicht um Trauer oder Schrecken, sondern um Spaß. Es wird gefeiert und gut gegessen. Und ab und zu trifft man auch Erwachsene, die sich mit einer Bettdecke und einem Kissenbezug in der Hand auf den Weg machen.

Naomi Kresge

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