Unwetter in Deutschland

Wasser und kein Ende

Unwetter stoppen das Musikfestival "Rock am Ring" in Rheinland-Pfalz / Auch in Bayern kehrt keine Ruhe ein.  

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Ein Bauernhof im bayerischen g  Polling steht   unter Wasser.   | Foto: dpa
Ein Bauernhof im bayerischen g Polling steht unter Wasser. Foto: dpa

MENDIG (dpa). Nach Blitzeinschlägen mit 71 Verletzten brachen Behörden das Festival "Rock am Ring" mit rund 90 000 Besuchern ab. Die Verbandsgemeinde Mendig in der Eifel entzog die Genehmigung. Unterdessen erklärte in Bayern am Sonntag das Landratsamt Weilheim-Schongau für ein Hochwasser-Gebiet rund um Polling den Katastrophenfall. Auch in anderen Teilen Deutschlands haben am Wochenende Unwetter gewütet.

Bei "Rock am Ring" auf völlig verschlammtem Gelände hatte es am Samstagabend nach zwischenzeitlicher Unterbrechung noch Konzerte der US-Band Red Hot Chili Peppers und der Band The Boss Hoss gegeben. Am Sonntagvormittag machten sich die Besucher dann auf den Heimweg. Traktoren mussten Wohnmobile aus dem Gelände ziehen.

Konzertveranstalter Marek Lieberberg sprach von einem Fall "höherer Gewalt". Man habe sich der Anordnung gebeugt, auch wenn man das Festival gerne am Sonntag zum Abschluss gebracht hätte. Dem Innenminister von Rheinland-Pfalz warf er vor, die Verantwortung für die Absage auf die Gemeinde abgeschoben zu haben.

In der oberbayerischen Gemeinde Polling gab es derweil am Sonntag Überschwemmungen, Straßen seien überflutet, Keller vollgelaufen, hieß es von den Behörden. Rund 50 Haushalte mit 500 Personen seien betroffen. Die Schadenshöhe war zunächst unklar. Rund 700 Helfer waren im Einsatz. Mit Sandsäcken wurde ein Bach-Damm stabilisiert.

Im niederbayerischen Krisengebiet um Simbach am Inn blieb es Sonntag vergleichsweise ruhig. Die Aufräumarbeiten gingen weiter. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hatte sich am Samstag ein Bild gemacht. In Niederbayern, wo die Flutwelle sieben Tote gefordert und nach Schätzungen mehr als eine Milliarde Euro Schaden verursacht hat, sollen ab Montag jetzt auch etwa 100 Bundeswehr-Soldaten mithelfen.

In Schwäbisch Gmünd, in dessen Nähe es vor knapp einer Woche zur Katastrophe gekommen war und zwei Menschen starben, bahnte sich am Samstag vom Mutlanger Berg eine Schlammlawine durch ein Waldstück den Weg. Retter räumten die Wohnhäuser unterhalb des Hangs und sperrten Straßen. 23 Bewohner suchten vorübergehend Unterschlupf bei Verwandten und Freunden. Entwarnung gab es später von einem Geologen, der die Lage vom Hubschrauber aus begutachtet und für ungefährlich erklärt hatte. Ein Stadtsprecher sagte, es gebe eine enorme Spendenbereitschaft.

In Bonn richtete die Stadt am Sonntag einen Krisenstab ein, nachdem am Samstagabend Bäche über die Ufer getreten, Keller vollgelaufen und Straßen überflutet worden waren. An diesem Montag ist laut Deutschem Wetterdienst vorübergehend mit ruhigerem Wetter zu rechnen. Lediglich westlich des Rheins sowie am Alpenrand gebe es Potenzial für unwetterartige Entwicklungen. Am Dienstag sei die Wahrscheinlichkeit für heftige Gewitter im Westen und Nordwesten am höchsten.

In der französischen Hauptstadt Paris, wo nächstes Wochenende die Fußball-EM beginnt, entspannte sich währenddessen die Hochwasserlage. Die Pegelstände der Seine sanken.

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