Jugend und Beruf
Was hinter Ghosting steckt
Verlagsthema Früher hieß es: "Ich geh’ schnell Zigaretten holen." Heute wartet man vergeblich auf Mails und nennt ein Abtauchen ohne Vorwarnung Ghosting. Damit haben auch Ausbilder zu kämpfen.
Jessica Klim (dpa) und Anita Fertl
Mi, 31. Jan 2024, 10:42 Uhr
Verlagsthema
Thema: Jugend und Beruf
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Ebenso könne beispielsweise ein Grund fürs Schweigen sein, dass eine Mail einfach untergegangen sei. "Dann kann man mit einer zweiten Mail noch einmal nachfragen", rät Di Bella in Richtung der Firmen.
Erhalten Unternehmen auch darauf keine Antwort, müsse man das allerdings als klares Nein verstehen. Nun nachzuhaken sei eher kontraproduktiv. Schließlich wolle man der psychologischen Beraterin zufolge niemanden haben, der nicht besonders zuverlässig erscheint und auch nicht wirklich überzeugt von der Stelle ist.
Ist man als Personalerin oder Ausbilder von Bewerber-Ghosting betroffen, hat das Magazin Position weitere Tipps parat:
Kommunikation prüfen
Zunächst einmal sollte man die eigene Kommunikation auf den Prüfstand stellen. Gibt es vielleicht jemanden, der noch auf die eigene Antwort wartet? Außerdem sollte man das Ghosting nicht persönlich nehmen und bloß nicht anrufen. Junge Menschen fühlten sich demnach von unangekündigten Anrufen schnell belästigt. Vor allem, wenn sie die Nummer nicht kennen. Der Rat: Schreiben Sie besser eine Mail.
Probearbeiten
Um das Ghosting-Risiko zu verringern, könne Probearbeiten sinnvoll sein: Bewerber probieren so frühzeitig aus, ob die Ausbildung und das Unternehmen zu ihnen passen.
Gleichaltrige einspannen
Auch ältere Azubis kann man in die Kommunikation einbinden. Schließlich hätten Gleichaltrige untereinander oft einen besseren Kontakt.
Tipps für Ghoster
Im Umkehrschluss gilt für Jugendliche, die selbst zum Ghosting neigen: Wer sich nicht mehr für die Ausbildungsstelle interessiert, könnte schon mit einer kurzen Mail absagen. Ein Zusatz: "Ich bitte, von Nachfragen abzusehen", erlöst dann von weiteren Antwortmails. Außerdem könnten Ghoster schon bei der Bewerbung im Anschreiben ein Angebot zum Probearbeiten machen. Oder sich gezielt nur bei Firmen bewerben, bei denen man schon probegearbeitet hat oder die man kennt – so baut man Berührungsängste ab und findet am Ende womöglich den Traumjob.
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