Projekt
Warum an der Ebneter Feyel-Schule in dieser Woche richtig Zirkus ist
Derzeit läuft an der Ebneter Feyel-Grundschule ein Zirkusprojekt: Fünf Tage lang gibt es keinen normalen Unterricht, dafür werden von den Erst- bis Viertklässlern eifrig Kunststücke, Tricks und Akrobatik einstudiert.
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Insgesamt acht Gruppen mit jeweils elf bis zwölf Schülerinnen und Schülern proben für ein Programm, das am Freitagabend in der Dreisamhalle für Angehörige und Freunde aufgeführt wird. Angeleitet wird das Ganze vom Zirkuspädagogen Christoph Eichler, der für die Freiburger Agentur "Mixtura Unica" arbeitet und von der Schule engagiert worden ist. Der Experte erklärt den Kindern alles, was sie für ihre Nummern wissen müssen – und worauf sie besonders zu achten haben. Wichtig ist Letzteres zum Beispiel bei einer "Feuerprobe", der sich einige Schüler aus der Gruppe der Fakire unterziehen: Nachdem sie ihre Hand in eine spezielle Flüssigkeit getaucht haben, wird sie angezündet – und brennt für wenige Sekunden. Da muss natürlich jede Bewegung sitzen, der Arm in genau der richtigen Stellung gehalten werden. Claudia Franz und Monika Kunz beaufsichtigen das Ganze. Die beiden Mütter helfen, wie viele andere Eltern auch, beim Zirkusprojekt mit.
"Ohne die Unterstützung der Eltern könnten wir das Ganze nicht machen", sagt Schulleiterin Karola Mittenbühler. Auch beim Schminken für die Aufführung, beim Waschen oder Ändern der Kostüme oder bei der Bestuhlung in der Dreisamhalle packen Mütter und Väter mit an. Dazu kommen einschließlich Mittenbühler sechs Lehrkräfte sowie mit Margarita Thum eine pensionierte Lehrerin. Schon kurz nachdem sie im vergangenen September als Schulleiterin angefangen habe, hätten Eltern sie nach dem Zirkusprojekt gefragt, erinnert sich Karola Mittenbühler. Vor vier Jahren gab es das schon einmal an der Feyel-Schule. Um das Geld für das Projekt aufzubringen, das insgesamt immerhin 2500 Euro kostet, haben die Schüler vor Ostern sogar einen Spendenlauf organisiert.
Laut der Schulleiterin sprechen viele gute Gründe für diese Aktion: "Da wird Schule einmal anders erlebt. Es geht um das Gruppengefühl, um gegenseitiges Vertrauen, um Mut – alles Sachen, die im normalen Unterricht nicht so zum Tragen kommen." Die Kinder müssen sich aufeinander verlassen können, egal ob sie nun als Zauberer, Clowns, Fakire oder Tiere auftreten. Und natürlich spielt dieser Aspekt gerade bei den akrobatischen Nummern die wichtigste Rolle – ob am Trapez, am von der Decke hängenden Tuch, auf Leitern oder auf rollenden Fässern.
Angst habe sie keine, betont Ella van Manen (10). An zwei Tüchern kann sie in die Höhe klettern und oben mit ausgebreiteten Armen einen Schmetterling darstellen. "Das Klettern ist anstrengend, aber eigentlich nicht schwer", sagt die Viertklässlerin. Christoph Eichler hat ihr zuvor auch genau erklärt, wie Füße und Hände am besten in den Tüchern Halt finden. Wenn sie abrutsche, so Ella, sei das auch kein Problem, "da sind ja Matten".
Auch Daniel Faller (8) fühlt sich sicher bei dem, was er tut: Einen Zaubertrick, für den er einen Ring und ein Seil erst verknotet und dann wieder voneinander löst, beherrscht er schon gut. "Deswegen bin ich vor der Aufführung auch nicht aufgeregt", sagt der Drittklässler. Ängste zu überwinden und die eigene Persönlichkeit zu stärken, das seien zwei wichtige Dinge, die die Schüler beim Zirkusprojekt lernten, meint auch Monika Kunz. Und nicht zuletzt entdecken die Kinder, dass auch scheinbar unmögliche Dinge möglich sein können – so wie es Daniel Faller erlebt hat: "Am besten gefällt mir, dass man hier etwas machen kann, was man eigentlich gar nicht kann."