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Schüler erfindet schmerzlindernden Schal

Warm, wärmer, Pain Remover

"Einer von euch kann nach Berlin fahren." So hatte Sven Erschig, Lehrer an der Fritz-Boehle-Werkrealschule, seinen Achtklässlern das NFTE-Projekt vorgestellt. Für den 14-jährigen Dominik Wunderle aus Emmendingen-Wasser ist das wahr geworden: Er vertrat das Land Baden-Württemberg beim Bundesentscheid im Berliner Henry-Ford-Haus. Dort stellte er seine Geschäftsidee vor: den Pain Remover, einen Schal, der durch intensive Wärme Schmerzen lindert.  

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Dominik Wunderle bei seiner Präsentation in Berlin.   | Foto: Privat
Dominik Wunderle bei seiner Präsentation in Berlin. Foto: Privat
Damit kam er zwar in Berlin auf den eher undankbaren vierten Platz, doch sein Idee kam an – so gut, dass seine kleine Firma bereits Aufträge hat, zwei in Berlin verkaufte Schals und elf Bestellungen sind die erste Bilanz. Über die eigene Homepage und eine Kooperation mit Geschäften könnten es mehr werden. Auch im Weihnachtsdorf auf dem Emmendinger Marktplatz wird es den Pain Remover zu kaufen geben, am 17. Dezember am Stand der Fritz-Boehle-Werkrealschule.

Wie geht das, ein eigenes Geschäft aufbauen? Das probieren Schüler der achten Klasse der Werkrealschulen beim NFTE-Projekt aus. Die Abkürzung steht für Network for Teaching Entrepreneurship. Bei der aus den USA stammenden Idee geht es um Geschäftsideen, deren Realisierung – und um einen Wettbewerb.

NFTE stand ein Jahr lang im Fach Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit auf dem Stundenplan, 15 Einheiten á drei Stunden, erklärt Erschig. Es geht darum, eine Geschäftsidee zu entwickeln, einen Prototyp herzustellen und eine Marketingstrategie aufzubauen. Dominik hatte verschiedene Ideen, die richtige schien ihm nicht dabei zu sein. Die fand er dann zu Hause: Seine Mutter hatte nach einem Bandscheibenvorfall Schmerzen im Nacken, die sie mit einer Wärmflasche zu lindern versuchte. Doch die verrutschte immer. Die Idee war geboren: Ein beheizbarer Schal gegen Schmerzen, der Pain Remover, wie Dominik sein Produkt nennt. Nun ging es an die Realisierung. Ein Schal, gefüllt mit Wasser, war die erste Idee, die sich aber nicht als praktikabel erwies. Dann entdeckte er jene Taschenwärmer, die man nach einem Bad in heißem Wasser wiederverwenden kann. Im Schal ergeben sie ein gutes Wärmekissen.

Die Oma half, den Prototypen herzustellen, "nähen kann ich nämlich nicht", sagt Dominik. Für ihn gab es genug anderes zu tun: Er musste einen Marketingplan entwerfen und ein Plakat, sich für den Wettbewerb anmelden und sich der Jury an einem Stand sowie via Powerpointpräsentation vorstellen. Dazu gehört auch eine Verkaufsprognose: Wie viel wird er verkaufen? Was kostet das? Und wie sieht die Gewinn- und Verlustrechnung aus? Bei der Veranstaltung in Gutach belegte er sofort den ersten Platz.

Bei der Gestaltung von Plakat und Flyern sowie bei der laufenden Arbeit an der Homepage halfen seine Mitschüler. Beim Summit in Berlin mit 1500 geladenen Gästen war Dominik einer der zehn Landessieger. Wieder galt es, seine Idee zu präsentieren, am Tisch und auf einem Laptop. Die Jury wollte nicht nur genau wissen, wie die Schals entstehen, sie nahm auch Kundenposition ein: Was machst du, wenn jemand so einen Schal möchte, ihm aber kein Stoff gefällt? Dominik hatte vorgesorgt: Er hat eine Kooperation mit der Firma Coats Mez in Kenzingen, wo er bei einem Besuch auch Tipps für die weitere Entwicklung erhielt, wie er erzählt. Die Schals fertigen Heimarbeiterinnen, erst mal auf der familiären Schiene (die Schwiegermutter seines Lehrers Sven Erschig), die Taschenwärmer, pro Schal ein Dreierpack, werden gekauft und eigentlich gibt es auch eine Holzbox dazu, denn Dominik mag handwerkliche Kleinarbeit.

"Ein eigenes Geschäft –

das ist aufregend."

Dominik Wunderle

Dazu passt es, dass er sein Schulpraktikum gerade bei der Firma Hörgeräte Enderle absolviert und viel Spaß daran hat, technisch arbeiten zu dürfen. Schon jetzt weiß er, dass er weiterlernen möchte: Dem Haupt- und Werkrealschulabschluss soll ein freiwilliges soziales Plan und schließlich das Abitur folgen, so sehen seine Pläne aus. Um seine Firma will er sich samstags kümmern – es sei denn, der Freiburger SC spiele gerade, denn für das SC-Stadion hat der begeisterte Fußballspieler, der selbst dreimal pro Woche trainiert, eine Dauerkarte. Aber ein eigenes Geschäft – das findet er auch aufregend.

Info: Dominik Wunderle arbeitet mit dem Geschäft Jela Kunterbunt in Waldkirch zusammen und bietet seine Pain Remover am 17. Dezember im Weihnachtsdorf an. Bestellen kann man sie bald über die Website.


Dominik Wunderles Homepage:

warmliving.jimdo.com

Ressort: Neues für Schüler

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