Atomkraft
Walker erteilt Söder-Forderung nach AKW-Reaktivierung Absage
Kurz vor der Bundestagswahl fordert Bayerns Ministerpräsident eine Reaktivierung abgeschalteter Atomkraftwerke. Eines davon liegt in Baden-Württemberg. Was sagt die Landesregierung?
dpa
Di, 11. Feb 2025, 16:59 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart (dpa) - Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) hat den Vorstoß von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zur Reaktivierung von abgeschalteten Atomkraftwerken zurückgewiesen. Die Spitzen der bisherigen AKW-Betreiberfirmen hätten erst vor wenigen Wochen erklärt, dass der Rückbau ihrer Anlagen de facto irreversibel sei, sagte Walker.
"Wenn Markus Söder gegenteiliges gehört haben will, dann soll er bitte seine Quellen offenlegen", forderte Walker. Sie habe starke Zweifel an Söders Glaubwürdigkeit. "Als ehemaliger Umweltminister und treibende Kraft des Atomausstiegs 2011 müsste er es eigentlich besser wissen."
Söder hatte nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München gefordert, die drei 2023 stillgelegten Atomkraftwerke Isar 2 in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg zeitnah zu reaktivieren. Die Reaktivierung der drei abgeschalteten Meiler sei "nach den Rücksprachen, die wir mit vielen technischen Experten haben, (...) in diesem und im nächsten Jahr jederzeit noch möglich. Je länger es dauern würde, desto höher die Kosten", sagte Söder. Er betonte zudem von sich aus, dass seine Informationen nicht mit den offiziellen Stellungnahmen zu den Atomkraftwerken übereinstimmen.
Die EnBW betonte auf Anfrage: "Der Rückbau-Status unserer fünf Kernkraftwerke ist praktisch gesehen irreversibel. Dies gilt auch für GKN II." So sei bei letzterem im vergangenen Sommer damit begonnen worden, die Hauptkühlmittelleitungen zu durchtrennen und zu demontieren. Der Primärkreislauf als zentraler Bestandteil der Anlage sei damit nicht mehr intakt. Alle fünf Anlagen haben demnach keine Betriebsgenehmigung mehr für die Stromproduktion. "Und es gibt keine Grundlage, diese wieder in Kraft zu setzen." Eine Diskussion über die weitere Nutzung der Kernkraft habe sich vor diesem Hintergrund erledigt.
© dpa-infocom, dpa:250211-930-372014/2