"Waldlauf war für mich der Horror"
ZISCH-INTERVIEW mit Matthias Maier, der sehbehindert ist und Halbmarathon läuft, über seinen Sport und seine Wünsche.
Tom Bührer, Klasse 4 &
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Matthias Maier ist 32 Jahre alt und seit seinem 15. Lebensjahr aufgrund eines Herzstillstandes blind. Unter der Woche arbeitet er in der Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn. Jedes zweite Wochenende kommt Maier nach Simonswald zu seiner Familie. Trotz seiner Sehbehinderung nimmt er an Läufen teil, unter anderem dem Halbmarathon in Freiburg.
Maier: Nach meinem Unfall war meine Beweglichkeit stark eingeschränkt, ich musste viele Dinge, wie das Laufen, erst wieder mühsam erlernen. Ich war länger auf einen Rollstuhl angewiesen. Nach ein paar Jahren ging es immer besser, sodass ich mit meinem Vater kurze Strecken laufen konnte.
Zisch: Wie trainierst du?
Maier: In Heiligenbronn habe ich mehrere Personen, die mich begleiten. In Simonswald habe ich zwei Freunde, mit denen ich am Wochenende laufen kann.
Zisch: Welcher Lauf war dein Erster?
Maier: Das war der Panoramalauf in Simonswald über zehn Kilometer zusammen mit meinem Vater.
Zisch: An wie vielen Laufveranstaltungen nimmst du im Jahr teil?
Maier: An etwa fünf bis sechs Läufen.
Zisch: Was war dein größter Erfolg?
Maier: Der Halbmarathon in Freiburg, den ich zusammen mit deinem Papa schon drei Mal gelaufen bin.
Zisch: Was ist das Schönste am Laufen?
Maier: Wenn ich richtig ausgepowert bin und ohne Probleme ins Ziel komme, bin ich glücklich.
Zisch: Warst du schon immer so sportlich?
Maier: Vor meinem Unfall war ich Torwart in der Jugend. Gelaufen bin ich damals gar nicht gerne, Waldlauf war für mich der Horror.
Zisch: Hast du andere Hobbys?
Matthias: In Heiligenbronn kann ich jede Woche reiten. Ich fahre gerne mit meinem Tandemdreirad und klettere gerne. Außerdem spiele ich leidenschaftlich gerne Tenorhorn, das ich schon vor meinem Unfall im Musikverein Obersimonswald gespielt habe.
Zisch: Was wünscht du dir in Zukunft?
Maier: Dass ich weiterhin so fit bin und noch an vielen Läufen teilnehmen kann. Mein größter Traum ist, einen ganzen Marathon über 42 Kilometer zu laufen.
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