Hoffen auf Regen

Waldbrände an der Westküste Kanadas und der USA breiten sich aus

Waldbrändehaben in Nordamerika riesige Flächen verwüstet und zehntausende Menschen aus ihren Häusern vertrieben. An der Westküste Kanadas mussten rund 14.000 Menschen ihre Häuser verlassen, im westlichen US-Bundesstaat Kalifornien flohen 8000 weitere.  

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Feuer wüten entlang der Westküste Nordamerikas.   | Foto: dpa
Feuer wüten entlang der Westküste Nordamerikas. Foto: dpa
Ohne Hoffnung auf baldigen Regen kämpfen die Menschen in der kanadischen Provinz British Columbia gegen die verheerenden Waldbrände, die seit Tagen durch das Landesinnere fegen. Mehr als 14 000 Menschen sind bereits auf der Flucht und Tausende stellen sich darauf ein, ihre Häuser verlassen zu müssen. Rund 40 000 Hektar Wald- und Buschland waren bis Dienstagmorgen verbrannt.

Die Gemeinde Ashcroft ist einer der besonders stark betroffenen Orte. Sie musste evakuiert werden, als das Feuer den Wohngebieten und Farmen gefährlich nahekam. Hier leben viele Farmer, die ihr Vieh im hügeligen Grasland rund um Ashcroft weiden lassen. Jetzt sind die Wiesen und Felder verbrannt.

Rund 230 aktive Feuer wüten in der Pazifikprovinz British Columbia, berichteten Kanadas Medien am Dienstagmorgen. Die Karte von British Columbia mit den Orten der Waldbrände zeigt ein mehrere hundert Kilometer langes Band, das sich in Nord-Süd-Richtung durch die Provinz zieht. Am Wochenende war der Notstand ausgerufen worden. Das Feuer in vielen Wäldern reicht nahe an Gemeinden heran und stellt damit eine akute Gefahr dar. Für immer mehr Gemeinden wird die Evakuierung angeordnet. Über die bisherige Schadenshöhe gibt es keine Angaben. "Wir konzentrieren uns darauf, wichtige Infrastruktur und die Gemeinden zu schützen und die Verbindungsstraßen offenzuhalten", sagt Kevin Skrepnek vom Waldbranddienst der Provinz. Auch eine wichtige Ölpipeline verläuft durch die vom Feuer bedrohten Gebiete. Akute Gefahr bestehe derzeit zwar noch nicht, man habe aber Vorsichtsmaßnahmen getroffen, teilte der Betreiber Kinder Morgan mit.

Am Dienstag machten sich hunderte Feuerwehrleute aus anderen Provinzen auf den Weg nach British Columbia, um ihren mehr als 1000 völlig erschöpften Kollegen zur Seite zu stehen. Kanadas Verteidigungsminister Harjit Sajjan schickte Transportflugzeuge und Hubschrauber zur Unterstützung der lokalen Einsatzkräfte.

Auslöser der heftigen Waldbrände war eine Gewitterfront, die Ende der vergangenen Woche durchgezogen war. Allein 140 Feuer wurden vergangenen Freitag durch Blitzschläge ausgelöst, die in die ausgetrockneten Wälder niedergingen. Hinzu kam starker Wind. In den Bezirken Cariboo und Kamloops herrscht schon seit Wochen extreme Feuergefahr – bei Temperaturen, die mancherorts bei knapp 40 Grad liegen können. Die ausgetrockneten Wälder, in denen auch viele von Borkenkäfern zerstörte, tote Bäume stehen, sind ein idealer Brennstoff für die Flammen. Hitze, Trockenheit, Blitzschlag, tote Bäume – "der perfekte Nährboden fürs Feuer", urteilte ein Waldbrandexperte.

Eine Besserung der Wetterlage ist nicht in Sicht. "Wir gehen immer wieder über unsere Modelle, um etwas Regen zu finden. Unglücklicherweise aber haben wir eine sehr hartnäckige Wetterlage", sagt der Meteorologe Matt MacDonald vom kanadischen Umweltministerium, "aber keinen Regen." Der Katastrophenschutz von British Columbia stellt sich darauf ein, dass die angespannte Lage noch über Wochen anhalten und sich sogar verschärfen könnte. "Wir haben eine sich weiter verschlechternde Lage", sagt ein leitender Beamter.

In Kalifornien wüteten Medienberichten zufolge am Montag (Ortszeit) 14 Feuer an verschiedenen Orten entlang der US-Westküste. Mehr als 5000 Feuerwehrleute waren seit dem Wochenende im Einsatz. Ursache für die Brände sei die andauernde Hitze. Starker Wind habe zur Ausbreitung der Feuer beigetragen, hieß es. Dutzende Häuser wurden zerstört. Der Los Angeles Times zufolge waren die Brände sogar auf Satellitenbildern sichtbar.

Auch in den anderen westlichen US-Staaten Nevada, Montana, Arizona, Colorado und Idaho gab es Brände, wie der Sender CNN am Dienstag berichtete.

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