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Archäologie

Vortrag und Buch über die Ruine St. Severin

Ausgrabungen rund um die Ruine der St. Severins-Kirche in Denzlingen haben vor Jahren für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Jetzt werden die Ergebnisse in einem Buch und einem Vortrag präsentiert.  

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Rückblick auf 2011: Studierende der Ar...vor dem Eingang der St.Severins-Ruine.  | Foto: Dieter Geuenich
Rückblick auf 2011: Studierende der Archäologie bei Grabungsarbeiten vor dem Eingang der St.Severins-Ruine. Foto: Dieter Geuenich
In den Hochsommern der Jahre 2011 bis 2016 lockten archäologische Grabungen in und an der Ruine der St. Severins-Kirche viele Besucher auf den Mauracher Berg in Denzlingen. Nur wenige Meter oberhalb des Schwimmbades und des zu jener Zeit noch bewirtschafteten Mauracher Hofes bot sich damals dem Fachbereich "Mittelalterarchäologie" der Freiburger Universität die willkommene Gelegenheit einer wissenschaftlich ausgerichteten Lehrgrabung. Unter den Augen der Öffentlichkeit lernten Studierende bei Grabungsleiter Benjamin Hamm praktisches archäologisches Handwerk.

Das Rathaus begrüßte das Projekt, viele Denzlinger nahmen daher regen Anteil an der Grabung und unterstützten das Projekt nicht nur mit Spenden: Getränke und Verpflegung wurden zur Grabungsstelle gebracht. Eine örtliche Baufirma stellte einen Bauwagen als mobilen Pausen- und Geräteschuppen zur Verfügung. Die Gemeinde und der Denzlinger Heimat- und Geschichtsverein unterstützten 2011 das Projekt finanziell. "Insofern war die Grabung auch eine Art Gemeinschaftsprojekt", erinnert sich der Denzlinger Historiker Dieter Geuenich.

Er hatte damals die Initiative ergriffen und Sebastian Brather, Professor an der Abteilung "Frühgeschichtliche Archäologie und Archäologie des Mittelalters" der Freiburger Universität, vom Sinn dieser Lehrgrabung überzeugt – und auch vom Nutzen für die Studierenden. Nicht alle Tage findet man, vor den Toren der Universität, solche Übungsmöglichkeiten. Geuenich hatte sich Jahre zuvor in Publikationen mit der Denzlinger Gemeindegeschichte auseinandergesetzt und dabei St. Severin, dem Mauracher Hof und dort nachgewiesenen Spuren römischer Besiedelung besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

Seine Arbeiten beruhten weitestgehend auf der Auswertung historischer schriftlicher Quellen. Die Ergebnisse der Lehrgrabung ergänzten diese und fügten weitere Bausteine hinzu. Sie förderten auch Unerwartetes zutage. Nicht nur, dass sich um die frühere Kirche ein umfangreiches Gräberfeld nachweisen ließ. Auch Spuren von Vorgängerbauten oder -bauteilen, die bis ins frühe Mittelalter zurückreichen, wurden erschlossen. "Ich glaube, dass sich Sebastian Brather und seine Studenten um die Erforschung der Kirche und des Friedhofs auf 'unserem' Mauracher Berg verdient gemacht haben", ist Dieter Geuenich daher überzeugt.

Es war ihm daher auch ein besonderes Anliegen, dass Sebastian Brather nun sein frisch erschienenes Buch "Der Mauracher Berg bei Denzlingen – Hof, Kirche und Friedhof im Mittelalter" erstmals in Denzlingen der Öffentlichkeit vorstellt. Brather hat darin in erstaunlicher Gründlichkeit und Detailliertheit mit vielen Bildern und Zeichnungen die Forschungsergebnisse der Lehrgrabungen dokumentiert. Die Gemeinde Denzlingen und Dieter Geuenich, der sein Bürgerpreisgeld einbringt, haben die Produktion des Buches finanziell unterstützt.

Vortrag von Sebastian Brather zu den Ausgrabungen am Mauracher Berg: Freitag, 15. November, 17.30 Uhr, Mediathek, Denzlingen. Der Eintritt ist frei. Das Buch kann ab dann auch in der Mediathek ausgeliehen werden.

Ressort: Denzlingen

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