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Radsport

Von Florenz nach Nizza: Die wichtigsten Infos zur Tour de France

  • dpa

  • Mo, 24. Juni 2024, 17:46 Uhr
    Radsport

     

Am Samstag beginnt in Florenz das wichtigste Radrennen der Welt. Der zuletzt verletzte Titelverteidiger Vingegaard kehrt zurück. Kann er Double-Jäger Pogacar aufhalten?

Die beiden großen Konkurrenten bei der diesjährigen Tour: Titelverteidiger Jonas Vingegaard (l.) aus Dänemark und Tadej Pogacar aus Slowenien Foto: Dirk Waem (dpa)
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Titelverteidiger Jonas Vingegaard gibt sein Comeback, Tadej Pogacar ist auf der Jagd nach dem Double: Die 111. Tour de France hat genügend Spektakel-Potenzial. Und die Radsportfans sehnen ein erneutes Duell der beiden Superstars herbei. Allerdings trifft der zuletzt noch verletzte Däne auf einen Pogacar in Topform. Zum ersten Mal startet das wichtigste Radsportrennen der Welt in Italien – und endet nicht in Paris.

Wo startet und endet die Tour?
Der "Grand Départ" erfolgt am Samstag (14.20 Uhr/ ARD) in Florenz. Was einige Tour-Romantiker schmerzen dürfte: Die Große Schleife endet nicht traditionell in der Hauptstadt, sondern an der Côte d’Azur in Nizza. Das liegt an einem anderen Großevent: Nur fünf Tage nach der finalen Etappe beginnen in Paris die Olympischen Spiele. Das Einzelzeitfahren zum Schluss dürfte allerdings je nach Ausgangslage ein furioses Finale bieten. Ein finales Zeitfahren gab es zuletzt vor 35 Jahren, als der US-Amerikaner Greg LeMond den Franzosen Laurent Fignon spektakulär mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur acht Sekunden besiegte.

Wer sind die Favoriten der 111. Tour-Ausgabe?
Das große Duell der vergangenen Jahre zwischen den Ausnahmefahrern Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar stand bis zuletzt noch auf der Kippe. Der dänische Tour-Sieger der vergangenen beiden Auflagen hatte sich Anfang April bei der Baskenland-Rundfahrt schwer verletzt. Vor dem Start der Tour nahm der 27-Jährige an keinem Rennen teil. Doch er ist dabei, absolvierte zuletzt ein Höhentrainingslager mit seinem Team in den Alpen. Die Frage ist, wie fit er sein wird. "Seine großen Konkurrenten dürften versuchen, ihn gleich am Anfang unter Druck zu setzen – bevor er vielleicht zu alter Stärke zurückfindet", meinte der ehemalige deutsche Radrennfahrer Jens Voigt bei Eurosport: "Denn es geht ja schon am Startwochenende ziemlich zur Sache und dann kommt am vierten Tag auch gleich die erste ganz große Bergetappe", so Voigt.

Pogacar, der slowenische Widersacher Vingegaards, gilt in diesem Jahr als der große Favorit auf den Tour-Sieg. Es wäre sein dritter Erfolg nach den Jahren 2020 und 2021. Im Mai düpierte er die Konkurrenz bei seinem ersten Giro d’Italia und triumphierte bei der Italien-Rundfahrt souverän. In diesem Jahr strebt der 25-Jährige das Double an. Zuletzt war der Gewinn des Giro und der Tour in einem Jahr dem Italiener Marco Pantani 1998 geglückt. Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel und Primoz Roglic vom deutschen Team Bora-hansgrohe werden zum erweiterten Favoritenkreis gezählt.

Was ändert sich beim Top-Team Bora-hansgrohe?
Mit Neuzugang Roglic will der Rennstall aus Bayern nach der Tour-Trophäe greifen. Dabei zeigt sich das Team um Manager Ralph Denk optisch verändert. Wegen des neuen Hauptsponsors Red Bull streifen sich die Rennfahrer neue Trikots über. Der neue Name ab der Tour: Red Bull-Bora-hansgrohe. Am Mittwoch stellt das Team in Salzburg sein neues Outfit und das Tour-Aufgebot vor.

Wie ist es um das deutsche Aufgebot bestellt?
Vom Sieg bei der Tour de France sind die deutschen Fahrer weit entfernt. Zumindest Nils Politt kann als Helfer seinem Team-Kollegen Pogacar beim Triumph unterstützen. Vor allem Etappensiege sind im Fokus deutscher Fahrer. 2023 scheiterten etwa der Sprinter Phil Bauhaus und der Augsburger Profi Georg Zimmermann knapp an einem Tageserfolg. Vielleicht ändert sich das für beide demnächst. Der in Freiburg lebende Simon Geschke, der einen starken Giro ablieferte, startet in seiner letzten Saison als Profi bei seiner 12. Tour de France. Sprinter Pascal Ackermann (30) steht vor seiner Premiere. So auch der gleichaltrige Nico Denz aus Albbruck, der für Bora seinen Tour-Einstand gibt.

Wie ist das Streckenprofil?
Die Fahrer müssen knapp 3000 Höhenmeter weniger als im Vorjahr bewältigen. Doch schon die ersten Etappen sind knifflig – mit reichlich Anstiegen. Acht flache Etappen, vier hügelige Strecken und sieben gebirgige Teilstücke stehen den Profis bevor. Neben dem Zeitfahrfinale in Nizza gibt es noch ein weiteres Zeitfahren. An zwei Tagen können die Fahrer durchschnaufen.

Was sind die Höhepunkte der diesjährigen Ausgabe?
Nach vier Tagen wartet in den Alpen der Col du Galibier (2.645 Meter), ein Tour-Klassiker der schwierigsten Kategorie. Die sportlichen Leiter fürchten sich jetzt schon vor dem neunten Teilstück. Um die Stadt Troyes warten 14 unwegsame Schotterabschnitte, sechs davon im letzten Teil der Etappe. Hier können die Top-Fahrer früh im Rennverlauf Zeiteinbußen kassieren. Die harte 15. Etappe mit 4800 Höhenmetern in den Pyrenäen und die 19. sowie 20. Etappe in den Alpen mit jeweils zirka 4500 Höhenmetern sind die anspruchsvollsten Hürden der diesjährigen Rundfahrt.

Wo wird die Tour übertragen?
Die Rundfahrt ist jeden Tag im Free-TV zu sehen. Wochentags beginnt die Übertragung der ARD ab 14.10 Uhr, am Wochenende mit wechselnden Anfangszeiten. Michael Antwerpes moderiert das Rennen, Florian Naß kommentiert unterstützt von Ex-Profi Fabian Wegmann das Rennen. Die gesamte Tour wird im Livestream auf "sportschau.de" übertragen. Zudem wird das Rennen beim TV-Sender Eurosport und auf der Streamingplattform discovery+ übertragen. Am 2. und 3. Juli ist der in Merdingen lebende Ex-Profi Jan Ullrich dabei zu Gast.

Ressort: Radsport

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