Von einem Extrem ins andere: Wie es ist, mit Borderline zu leben
Die 23-jähre Marjam aus Freiburg (Name geändert) hat die Diagnose Borderline-Persönlichkeitsstörung. Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, Gefühlen und Selbstbild prägen das Krankheitsbild der Studentin. Marjam erzählt vom Leben in Schwarz-Weiß:
Marlene Wilkes
Fr, 28. Mär 2014, 18:29 Uhr
Menschen
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Ich war neun Jahre alt, als ich das erste Mal Angst hatte, verrückt zu werden.
Heute weiß ich: Ich habe eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Verrückt bin ich nicht.
Selbst meinen engen Freunden aus dem Studium habe ich lange nichts davon und von meiner Geschichte erzählt. Borderline ist leider etwas, das man besser nicht so laut sagt. Fast jeder kennt den Begriff, doch er schafft Berührungsängste. Viele sind von ihm verunsichert, kennen vor allem Vorurteile.
Nach wie vor finde ich es schwierig, diese Störung zu fassen, geschweige denn griffig zu definieren, was Borderline genau ausmacht. Es gibt neun Hauptsymptome, die die Emotional-instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typus offiziell definieren, und wenn fünf davon bei einer Person über einen längeren Zeitraum auftreten, kann Borderline diagnostiziert werden. Dadurch fasst der Begriff ein enorm breites Spektrum an unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlichen Baustellen. Ich kann nicht für andere sprechen, auch wenn ich einige Personen mit Borderline-Störung gut kenne. Wenn mich dennoch jemand fragte, würde ich vor allem drei Dinge nennen, mit denen wir beinahe alle zu kämpfen haben: Schwierigkeiten mit Beziehungen und Gefühlen, ein extrem negatives Selbstbild und vor allem eine sich immer wieder ins Untertägliche steigernde innere ...