Von den großen Bewegungen profitieren
BZ-INTERVIEW mit dem Soziologen Dieter Rucht über weltweite Proteste, die ganz unterschiedlich sind und doch aufeinander Bezug nehmen.
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FREIBURG. In vielen Ländern der Welt gehen Zehntausende, oft Hunderttausende Menschen auf die Straße, um gegen Missstände, Regierungen oder Banken zu protestieren. Aktuell gehen die Bilder aus Ägypten, Brasilien und der Türkei um die Welt. In Spanien formierte sich die M-15-Bewegung, in Deutschland und USA machte Occupy von sich reden. Karl-Heinz Fesenmeier befragte dazu den Berliner Sozialwissenschaftler Dieter Rucht, der seit vielen Jahren die Geschichte politischer Bewegungen erforscht.
BZ: Gibt es zwischen den Protestbewegungen weltweit einen Zusammenhang?Rucht: Es gibt oberflächliche, auch visuelle Gemeinsamkeiten. Es sind überwiegend junge Leute zu sehen; die Protestsymbolik und einzelne Slogans werden von anderen Orten übernommen. Auch werden die Proteste durch die Kommunikation im Internet beflügelt. Jenseits solcher Gemeinsamkeiten bestehen aber viele lokale und thematische Besonderheiten. Auch die äußeren Umstände, etwa das Maß an demokratischen Freiheitsrechten, die man hat oder nicht hat, spielen eine große Rolle.
BZ: Sehen Sie zum Beispiel eine Zusammenhang zwischen den Protesten in der Türkei und in Brasilien?
Rucht: Ich sehe da keinen ...