Zur Eröffnung der diesjährigen Bayreuther Festspiele hatte Sebastian Baumgartens Neuinszenierung von Richard Wagners Oper "Tannhäuser" Premiere. Dirigent der Produktion ist der in Freiburg lebende Thomas Hengelbrock.
Mal angenommen, wir hätten das ehrenvolle Angebot, Wagners "Tannhäuser" in Szene zu setzen. Wir machten natürlich zunächst eine Stoffsammlung – neudeutsch: Brainstorming. Was dabei herauskäme, wäre vermutlich wenig spektakulär, weil in der Tat die Frage nach dem missverstandenen Künstler in seiner Zeit heute etwas Obsoletes hat: Nach den Gesetzen des mehr oder weniger popularisierten, oft pervertierten Massenkulturbetriebes der Gegenwart muss Kunst vor allem eines, um erfolgreich, sprich medial, zu sein: Tabus brechen, und ...