Völlig losgelöst
Fußballdeutschland, das gegen Frankreich mal wieder das Tor getroffen hat, hat nun eine neue Hymne dafür. Aber soll man wirklich einen alten Schlager recyclen? Und noch dazu von einem VfBler?.
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"Major Tom" heißt das Lied, das bislang sein Dasein auf Ü-40-Partys fristete oder in Werbekampagnen verwurstet wurde – zuletzt bei Adidas, Noch-Sponsor der Fußballnationalmannschaft, der damit die neuen bunt-schrillen Leibchen anpreist. Und weil das Lied – im Refrain "schwebt das Raumschiff völlig schwerelos" und "völlig losgelöst von der Erde" – im Internet die Tore des DFB-Teams musikalisch untermalt, hat man jetzt gefordert, "Major Tom" solle offizielle Torhymne der Nationalelf werden. Mit Erfolg.
Nun denn. Was den Mainzern ihr Narrhalla-Marsch ist, den Bayern und Bochumern ihr Cancan von Jacques Offenbach oder unserem überlebenserprobten SC das "I Will Survive" von Gloria Gaynor, war dem DFB, der zwar ein Land ohne Akws vertritt, bislang der Song "Kernkraft 400", eigentlich nicht die schlechteste Wahl für den Torjubel. Nun also "Major Tom". Dabei ist dem Nationalteam, dem nach dem Sieg gegen Frankreich nun wieder mehr als ein Ausscheiden in der Vorrunde zugetraut wird, bis vor Kurzem vorgeworfen worden, es würde total abgehoben und stümperhaft sein Tagwerk verrichten, völlig losgelöst von der Fußballkunst. Und nebenbei: Das mit "Major Tom" ging nicht gut aus, weder beim Schwaben Peter Schilling noch bei dessen Inspiration David Bowie. Der Raumfahrer grüßt noch kurz seine Frau – dann verliert er sich im All. Weg, weg.