In einer langjährigen Beziehung passiert es fast unweigerlich, dass Partner einander mal seelisch wehtun. Um nach einer Verletzung gut weitermachen zu können, braucht es dann unbedingt einen Verzeihungsprozess, sagt die Freiburger Paarberaterin Ute Kotulla: "Manche können einfach sagen: Schwamm drüber. Aber das funktioniert oft nicht. Ohne offen darüber zu reden und einander ehrlich zu verzeihen, bleibt oft was hängen, das manchmal auch nach 30 Jahren noch schmerzt." Am Ende des Prozesses bitte der oder die Verletzende mit Empathie und Verständnis für den gemachten Fehler um Verzeihung. Und der andere sollte aus vollem Herzen sagen können: Ja, ich verzeihe. Je nach Art der Verletzung könne solch ein Prozess Wochen dauern. "Er ist aber unheimlich wichtig, weil heilsam. Die Partner kommen in Kontakt, lernen die Perspektive des anderen kennen", sagt Kotulla. So entstehe oft auch etwas ganz Neues, eine Chance, die Beziehung auf gefestigtere Beine zu stellen. Bei größeren Verletzungen, wie bei "der größten Verletzung überhaupt", wenn ein Partner fremdgegangen ist, könne eine symbolische Geste das Verzeihen und den Aufbruch in eine neue Beziehungsphase kennzeichnen: eine Bergtour oder das Verbrennen eines Gegenstands, der für die Verletzung steht.
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