Vager Blick in die Gesellschaft
DRAMA: "Tigermilch" erzählt vom Multikulti-Berlin.
Manfred Riepe
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Doch dann verblüfft der Film mit einer
unerwarteten Wendung. Vor Ninis und Jameelahs Augen wird ihre Freundin, die
Muslima Jasna (Luma Zimic Mijovic), getötet. Ein "Ehrenmord" kommt sonst nicht in dieser Art Film vor. Das Leben hat die beiden Mädchen eingeholt. Dank dieser Entwicklung gewinnen auch die von Flora Li Thiemann und Emily Kusche anfangs uninspiriert gespielten Figuren an Kontur. Jameelah hat Angst vor Ausweisung und – mehr noch – vor der Blutrache. Ihr Blick auf die naive deutsche Freundin, die sich all das nicht vorstellen kann, wird neid- und hasserfüllt. Die plötzliche Distanz zwischen den Freundinnen verbildlicht einen Riss quer durch die Gesellschaft. Leider bleibt dieser Blick in die Parallelgesellschaft vage. Dennoch bleibt der Film in Erinnerung, denn er ist mit einigen Spritzern Blut aus der wirklichen Welt getränkt. (Läuft in Freiburg und Lörrach. Ab 12.)
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