Urnenbestattung in Bollschweil wieder möglich
In Bollschweil sorgt ein neuer Bestattungsvertrag für Bewegung. Die Gemeinde hat mit der Firma Englert-Burgert einen Nachfolger gefunden. Dies ermöglicht künftig Urnenbestattungen im alten Friedhofsteil.
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![Auf dem freien Feld sollen Urnengräber entstehen. | Foto: Gabriele Hennicke Auf dem freien Feld sollen Urnengräber entstehen. | Foto: Gabriele Hennicke](https://ais.badische-zeitung.de/piece/17/71/a9/de/393325022-w-640.jpg)
Das bislang beauftragte Bestattungsunternehmen Wilfried Zepp hatte der Gemeinde zum Jahresende auf Grund von Personalmangel den Bestattungsvertrag gekündigt. Die Verwaltung konnte mit dem Bestattungsunternehmen Englert-Burgert aus dem Münstertal nun einen Nachfolger gewinnen. Dies führt zu Preisveränderungen, einer Neukalkulation der Bestattungsgebühren und damit zu einer Änderung der Friedhofssatzung.
Da die Kündigung aus vertraglichen Gründen erst zum Jahresende 2025 rechtskräftig wird, hat die Gemeinde für diesen Wechsel und die Satzungsänderungen jedoch etwas Spielraum. Der Gemeinderat beschloss einstimmig den Abschluss eines entsprechenden Vertrags mit dem Unternehmen Englert-Burgert.
Die Reaktion im Rat auf den neuen Bestattervertrag war durchweg positiv. Der schnelle Ersatz durch ein Unternehmen aus der Region sei ein Glücksfall, erklärte Josef Schweizer (Freie Bürgerliste). Der Gemeinderat sprach dann den Fall eines ehemaligen Bollschweilers an. Es mache ihn traurig, dass dieser etwa 90-jährige Mann seine verstorbene Frau nicht in der Urne im Familiengrab bestatten haben könne.
Ursache hierfür ist die besondere Beschaffenheit des Erdreichs im alten Teil des Bollschweiler Friedhofs: Die Zusammensetzung des Lehmbodens in diesem Bereich ist für Erdbestattungen nicht geeignet. Aus diesem Grund wurden diese bereits Anfang der 2000er-Jahre in der Friedhofssatzung ausgeschlossen. Zwar habe die Verwaltung damals kurze Zeit später eine Ausnahmeregelung für die Bestattung von Urnen in die Satzung eingefügt, dieser Paragraph sei jedoch unvollständig und daher nicht rechtssicher, erklärte Bürgermeister Jörg Wagner auf Nachfrage.
Sprecher aller Gruppierungen sprachen sich in der Sitzung dagegen für eine schnellere Lösung aus. Lucas Grammelspacher etwa forderte hier Pragmatismus und eine Ausnahmeregelung, Ulrich Armbruster (beide Freie Bürgerliste) beklagte die seiner Meinung nach nur punktuelle Information der Räte in dieser Sache. Johannes Wiesler (Bürgerforum) beruhigte die emotionale Diskussion und sprach sich ebenfalls für eine vorgezogene Lösung aus. "Die Satzung können wir danach überarbeiten, damit das rechtssicher ist", so Wiesler.
Bürgermeister Jörg Wagner zeigte sich für eine pragmatische Lösung offen. Er verwies erneut auf die juristisch bindende Regelung in der Friedhofssatzung. Durch den Bestatterwechsel und die Neukalkulation der Gebühren werde nun eine Neufassung der Friedhofssatzung nötig und eine rechtssichere Lösung möglich.
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