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Urlaub unter Haien ist an einigen Stränden möglich
Ob Käfigtauchen mit Weißen Haien in Südafrika oder Kuscheln mit Riffhaien auf den Malediven: Im Urlaub kann man recht oft auf die Jäger der Meere treffen.
Carola Frentzen (dpa)
Do, 1. Jun 2023, 19:18 Uhr
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Rund 500 Haiarten sind bekannt – von mächtigen Kalibern wie fünf Meter langen Tiger- und Hammerhaien bis zum Zwerg-Laternenhai mit 20 Zentimetern.
In der Andamanensee im Süden des Landes wimmelt es von Haien. Die meisten stellen für Menschen keine Gefahr dar. Kleine Schwarzspitzenhaie können an der Maya Bay auf Ko Phi Phi Le – weltberühmt geworden durch den Filmhit "The Beach" mit Leonardo DiCaprio – vom Ufer aus beobachtet werden. Mit den typischen bunten Longtailbooten können Schnorchel-Ausflüge etwa zur berühmten Viking Cave sowie Sunset-Touren nach Bamboo Island gemacht werden, wo sich in der Dämmerung in Strandnähe besonders viele Haie tummeln.
Fast alle Hai-Arten rund um Koh Phi Phi stellten keine ernsthafte Gefahr für den Menschen dar, sagt Bart Callens, regionaler Hoteldirektor. Dennoch rät er zur Vorsicht: "Es handelt sich immer noch um wilde Tiere, und wir ermutigen unsere Gäste stets, einen respektvollen Abstand zu halten."
In dem Land am Kap ist in puncto Haien fast alles möglich, vor allem das berühmte Käfigtauchen mit dem Weißen Hai. Vor der Küste von Gaansbai, einem am Atlantik gelegenen Fischerdorf, liegt die "Shark Alley", ein berüchtigtes Jagdrevier der Tiere. Mit Fischblut werden sie angelockt, während Menschen in Stahlkäfigen ins Wasser gelassen werden. An der Ostküste können Urlauber noch näher an die Raubtiere heran: Vor Durban dürfen sie im Indischen Ozean ganz ohne Sicherheitsvorkehrungen mit Tigerhaien schnorcheln und beobachten, wie die Tiere lautlos an ihnen vorbeigleiten. Rund um die False Bay nahe Kapstadt sind sogenannte "Shark Spotter" im Einsatz. Sie suchen von Hügeln aus die Wasseroberfläche nach den Raubfischen ab. Sichten sie die Flosse eines Weißen Hais, lösen sie eine ohrenbetäubende Sirene aus und hissen eine weiße Flagge mit schwarzem Hai.
Vor der spanischen Mittelmeer-Küste werden auch immer wieder Haie gesichtet. Und auch im Atlantik, etwa im nordspanischen Galicien oder in Portugal, tauchen die Tiere manchmal in Küstennähe auf. Die Sichtungen sorgen fast immer für Aufsehen. So wie Mitte April auf Mallorca, als sich ein Blauhai an den Badestrand verirrte. Schaulustige filmten, wie der große Fisch aus eigener Kraft zurück ins Meer schwamm. Hai-Attacken auf Menschen sind derweil extrem selten – genau sechs an der Zahl in Spanien seit 1847, wie aus Statistiken hervorgeht. Auf Mallorca sei nur ein einziger Angriff auf einen Fischer bekannt, und der liege bereits 70 Jahre zurück.
Hier ist es Sache schon gefährlicher: Mit 41 bekannten Hai-Angriffen führte das Land 2022 die weltweite Liste an – allerdings endete nur eine Attacke in Hawaii tödlich. Speziell in Kalifornien können Abenteuerlustige im Revier des gefürchteten "Great White" mit dem Riesen auf Tuchfühlung gehen. Gut 40 Kilometer vor San Francisco liegt das "Galapagos Nordamerikas", wie die Farallon-Inseln genannt werden. Das Schutzgebiet ist ein Tummelplatz für Meeresvögel, Seelöwen, Wale und Haie. Das Tauchen in Stahlkäfigen dort ist nichts für Zimperliche: Es ist ein "brutaler" Ort, mit oft rauer See und miserablem Wetter, so ein Veranstalter. Die Inseln liegen mitten im "Roten Dreieck", in dem Weiße Haie Jagd auf Robben machen und dabei auch an den nördlich von San Francisco gelegenen Stränden Menschen gefährden. So wird der beliebte Stinson Beach häufig nach Sichtungen einer der markanten Flossen gesperrt. Als 1981 dort tagelang Surfverbot herrschte, dachte sich der Betreiber eines Surf-Shops ein inzwischen ikonisches "No Shark"-Logo aus. Es zeigt einen Hai in einem roten Kreis, von einem Schrägstrich durchkreuzt. Das Symbol ziert T-Shirts, Autosticker und Souvenirs.
Vor der Eyre-Halbinsel im Bundesstaat South Australia wurde im Mai ein 46-jähriger Surfer das jüngste Opfer eines Hais. Nicht weit entfernt begeben sich aber auch hier Touristen beim "Cage Diving" freiwillig in die Nähe von Weißen Haien. Und auch am Great Barrier Reef im Bundesstaat Queensland haben Taucher und Schnorchler keine Berührungsängste: Die nur 1,60 Meter großen Riffhaie gelten aber auch als ungefährlich und scheu.
Trotzdem ist Down Under nach den USA das Land mit den meisten Haiangriffen. Am weltberühmten Bondi Beach in Sydney sollen Netze Schwimmer schützen – was sie allerdings nur bedingt tun.
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