"Unvorstellbar, was im Gotthard geleistet wurde"

BZ-INTERVIEW: Thomas Textor aus March war im Basistunnel.  

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Thomas und Sabine Textor beim Halt auf... mitten im neuen Gotthard-Basistunnel.  | Foto: swr
Thomas und Sabine Textor beim Halt auf ihrer exklusiven Zugfahrt mitten im neuen Gotthard-Basistunnel. Foto: swr

MARCH-HOLZHAUSEN. Einen besonderen Ausflug unter die Erde erlebten kürzlich Sabine und Thomas Textor aus March-Holzhausen. Beim Radiosender SWR 3 gewannen sie mit 42 weiteren Hörern eine dreitägige Reise in die Schweiz mit einem Besuch im Gotthard-Basistunnel, dem längsten Bahntunnel der Welt. Dabei besichtigten sie auch den Servicebahnhof tief im Berginneren, der sonst nicht zugänglich ist. Mario Schöneberg sprach mit Thomas Textor über seine Tunnelerlebnisse.

BZ: Herr Textor, warum haben Sie sich für die Fahrt in den Gotthard beworben?
Textor: Das Gewinnspiel wurde ja täglich bei SWR 3 beworben. Es ergab sich dadurch für uns die einmalige Gelegenheit, etwas zu erleben, was nur wenigen Menschen vor der offiziellen Eröffnung im Dezember möglich ist. Wenn man bedenkt, dass bereits vor 17 Jahren mit dem Bau des neuen Gotthard-Tunnels begonnen wurde und man nun hier einen exklusiven Einblick in den längsten Eisenbahntunnel der Welt erhalten kann, fiel die Entscheidung, hier mitzuspielen, sehr leicht. Es war auch klar, so einen Trip kann es danach nie wieder geben! Der Zug wird, nach der offiziellen Eröffnung, ja hoffentlich nie mehr im Tunnel halten.

BZ: Wie haben Sie von Ihrem Glück erfahren?
Textor: Angerufen habe ich freitags zwischen 5 und 6 Uhr morgens. Dann wurde ich innerhalb von 15 Minuten zurückgerufen. Das Team der SWR 3-Morning-Show hat mir dann im Radio eine Frage zum Tunnel gestellt. Diese konnte ich beantworten und war somit stolzer Gewinner von zwei Tickets für die dreitägige Fahrt. An dieser Stelle danken wir auch unseren Vorgesetzten, dass wir so spontan für drei Tage frei bekommen haben!
BZ: Welchen Eindruck bekommt man von dem unterirdischen Bauwerk?

Textor: Der Ausflug hat unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Neben der Fahrt mit dem Gottardino und dem Ausstieg im Basistunnel, verbunden mit einem Rundgang durch die Multifunktionsstelle Sedrun, gab es ja noch weitere Highlights, unter anderem eine Hüttengaudi auf der Rigi mit einer phänomenalen a-cappella Band aus Luzern und Käsefondue unter freiem Himmel. Weiter wurde ein Katamaran auf dem Vierwaldstättersee zum schwimmenden Club. DJ Antoine hat hier aufgelegt und für eine rauschende Party auf dem Wasser gesorgt.

BZ: Was ist Ihnen besonders aufgefallen? Was hat Sie überrascht?
Textor: Es ist eigentlich unvorstellbar, was mit dem Bau des neuen Gotthard-Tunnels geleistet wurde. Bewegt wurden hier mehr als 28 Millionen Tonnen Gestein. Wenn ich mich recht erinnere, gab es beim Hauptdurchschlag nur eine Abweichung von acht Zentimetern in der Horizontalen und einem Zentimeter in der Vertikalen! Geholfen hat hierbei natürlich moderne Satellitentechnik. Erkennbar ist in diesem Tunnel jedenfalls die Schweizer Präzision und Zuverlässigkeit. Auch in Sachen Sicherheit ist hier alles auf absolut modernstem Stand. Wir hatten nie das Gefühl, dass sich bis zu 2,3 Kilometer Fels über uns befinden!

BZ: Falls Sie demnächst mal in den Urlaub fahren, könnten Sie sich vorstellen, den Tunnel zu nutzen?
Textor: Wir werden sicherlich mal mit dem Zug durch den neuen Tunnel fahren, zumal auf der "italienischen" Seite meist die Sonne scheint, auch wenn es dann sicher nicht mehr ganz so ereignisreich sein wird.

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