UNTERM STRICH: Vom Nutzen des Dackelblicks
Schusseligkeit ist nicht schlimm, kann aber böse enden / Von Niklas Arnegger.
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Meist bewirken die kleinen Patzer keine Katastrophen. Auch nerven uns superkorrekte Immerrechthaber, während wir schusselige Mitmenschen eher sympathisch finden. Beispielhaft nennen wir hier jenen Pfarrer, der glaubte, man habe ihm das Fahrrad gestohlen, und darum in der Messe die zehn Gebote drannahm mit Schwerpunkt Gebot Nr. sieben: Du sollst nicht stehlen. Doch als er die Gebote aufzählte und zum sechsten Gebot kam, fiel ihm wieder ein, wo er das Fahrrad hatte stehenlassen. So löst sich manches Problem in Wohlgefallen auf und dient nicht selten allgemeiner Erheiterung.
Manchmal allerdings könnte Schusseligkeit auch böse enden. So übersah eine Hundebesitzerin in Bochum, dass ihr Hund noch nicht im Fahrstuhl war. Sie fuhr aus dem Keller nach oben, die Leine verklemmte sich in Tür, und ihr Hündchen wurde emporgehievt. Im Erdgeschoss stoppte sie den Aufzug, die Leine eisern festhaltend. Der Hund trug Geschirr, wurde also nicht am Halsband festgehalten. Dies und die Feuerwehr retteten ihm das Leben.
Wie die Geschichte weiterging, ob der kleine Liebling und/oder sein Frauchen traumatisiert auf die Couch müssen, ist nicht überliefert. Auch nicht, ob gemeinsame oder getrennte Sitzungen anzuraten sind. Oder ob es genügt, dem Tier zum Trost etwa das Futter Platinum Natural Food aus 70 Prozent Iberico-Schwein vorzusetzen. Oder ein Hundeeis der Sorte Beef ’n’ Beet. Als gesichert gelten darf, dass der Hund, obwohl kein Dackel, den Dackelblick zum Zweck der Frauchenmanipulation draufhat und zum Einsatz bringen wird.
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