Account/Login

UNTERM STRICH: Fluffy auf Abwegen

In Österreich hat ein Putzroboter ordentlich Staub aufgewirbelt / Von Annika Sindlinger.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Folgt man dem bekannten Science-Fiction-Schriftsteller und Biochemiker Isaac Asimov, gibt es drei Gesetze, an die sich ein Roboter zu halten hat: Er darf erstens kein menschliches Wesen verletzen, muss zweitens dessen Befehlen gehorchen und drittens seine eigene Existenz schützen. Das klingt erst einmal einfach. Doch unlängst verhielt sich ein österreichischer Saug- und Wischroboter nicht ganz gesetzeskonform. Er verstieß gegen Regel Nummer zwei.

Der scheinbar freiheitsliebende Kerl, den seine Besitzerin auf den Namen Fluffy getauft hat, machte sich nämlich einfach aus dem Staub. Seit einigen Monaten putzt der Roboter den Wieselburger Schmankerlladen von Ingrid Pruckner. Als sich die Schiebetür des Ladens um Punkt sieben Uhr morgens probehalber öffnete und schloss, ergriff Fluffy seine Chance, dem schnöden Alltag zu entfliehen, und rollte in die Freiheit.

Als Pruckner erkannte, dass ihr Roboter sich aufgemacht hatte, die große, weite Welt zu entdecken, war er bereits nicht mehr zu sehen. Ein Aufruf in den sozialen Medien und der Wiener Gratiszeitung Heute brachte den Ausbrecher schließlich zurück. Ganz so weit hatte er es nicht gebracht. Eine Frau berichtete, sie habe ihn ausgepowert am Straßenrand gesehen. Dort hielt ein Abfallsammler Fluffy für Elektroschrott und nahm ihn mit. So wurde der Roboter im städtischen Sammelzentrum gefunden und wieder an seine Befehlshaberin übergeben.

Wie Pruckner der Süddeutschen Zeitung sagte, habe Fluffy sein Abenteuer aber nicht unbeschadet überstanden. Seit seiner Rückkehr fahre der elektrische Putzteufel nur noch im Kreis. Pruckner vermutet, das viele Streusalz draußen könnte ihm nicht bekommen sein. Fluffy hat also streng genommen seine Existenz gefährdet und somit auch gegen das dritte Robotergesetz verstoßen. Kann er nicht repariert werden, will Pruckner ihn ersetzen. Fluffy soll dann aber einen Ehrenplatz bekommen. Auch Gesetzlose haben schließlich eine Chance verdient.

Ressort: Unterm Strich

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 29. Januar 2022: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel