UNTERM STRICH: Die mit den dicksten Hupen
Wie Werbesprüche danebengehen können / Von Jannik Jürgens.
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Doch oft genug haben auch die Leute in den Agenturen einfach nicht nachgedacht. Eine Brauerei aus Sachsen wirbt mit dem Slogan: "Bleib wie dein Bier." Auf dem Bild thront in der Mitte eine große Bierflasche, dahinter grinsen zwei Männer mit Kapuzenpullover und Karohemd ins Lagerfeuer. Gut gelaunt scheinen sie zu sein, das Bier in der Hand könnte damit zu tun haben. Doch zwangsläufig drängen sich andere Fragen auf. Wie sind sie denn überhaupt, die beiden Männer? Und warum zum Teufel sollen sie so sein wie ein Bier? Spontan fallen einem da Werbe-Adjektive ein: Sollen sie prickelnd, erfrischend, gar herb sein? Weniger werbewirksam wäre: Bleib wie dein Bier – und zwar eine Flasche. Oben angesabbert, runtergekühlt, der Alkoholpegel konstant bei 4,9 Prozent und, das wird man ja wohl noch sagen dürfen, gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot. Ist das Glas nicht gar etwas bräunlich? Und das Bier blond natürlich! Ausgetrunken sind Pulle und Verkoster immerhin noch acht Cent Pfand wert.
Auf peinlichere Werbetexte kommt ansonsten nur der öffentliche Dienst. Der will zwar nichts verkaufen, ist aber immer verzweifelter auf Bewerbersuche. Die Liste der Negativbeispiele führt die Feuerwehr Dormagen an ("Wir haben die dicksten Hupen und die längsten Schläuche – Geh mit uns durchs Feuer"), dann kommt das Schulministerium aus Nordrhein-Westfalen ("Schlau machen – Lehrer werden – Job mit Pultstatus, gönn dir!") und auf Platz drei die Hamburger Polizei ("Zielsicher bei der Jobwahl").
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